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26. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII)

Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie

08.03. - 10.03.2012, Berlin

Die Laser-Refraktive Kataraktoperation

Meeting Abstract

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  • Michael C. Knorz - Mannheim

Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie. 26. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII). Berlin, 08.-10.03.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgii052

doi: 10.3205/12dgii052, urn:nbn:de:0183-12dgii0529

Published: March 7, 2012

© 2012 Knorz.
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Anders als bei bisherigen Laserbehandlungen kombiniert die Laser-Refraktive Kataraktchirurgie mit dem Femtosekundenlaser die wesentlichsten Schritte der Operation in einem Eingriff: das Auge wird mittels eines Saugringes angesaugt, die vorher programmierte Behandlung wird nachjustiert, dann führt der Laser die Kapsulorhexis, die Kernzerteilung oder Emulsifikation, die kornealen Inzisionen (Hauptzugang und side-port) sowie die Astigmatismuskorrektur mittels bogenförmiger Inzisionen in die Hornhaut durch. Sowohl bei der Justierung als auch während der Laseroperation hat der Operateur eine direkte dreidimensionale Kontrolle über ein Videomikroskop (Aufsicht) und ein OCT (Schnittbild), so dass eine präzise Steuerung und Überwachung des Lasereingriffs gewährleistet ist (Abb.).

Vorteile:

1.
Kapsulorhexis: Durch den Laser wird die Kapsulorhexis exakt reproduzierbar. Eine Luxation der IOL-Optik aus dem Kapselsack wird somit seltener, die Zentrierung der IOL ist besser, eine Verkippung unwahrscheinlicher. Zudem ist ein Einriss der Vorderkapsel seltener, was die Sicherheit der Operation erhöht.
2.
Korneale Schnitte: Der Laser ermöglicht exakt reproduzierbare mehrstufige Tunnelschnitte, die besser dichten als ein manueller Schnitt.
3.
Kernfragmentation: Bei geringer Kernhärte kann der Laser den Kern emulsifizieren, es ist nur noch eine Absaugung erforderlich. Bei härteren Kernen kann der Kern mittels Laser fragmentiert werden, was die Phakozeit reduziert und damit das Endothel schont.
4.
Astigmatismuskorrektur: Die manuelle Astigmatismuskorrektur mittels limbusparalleler Schnitte, so sie denn überhaupt angewendet wird, ist sehr ungenau. Hier ermöglicht der Laser wesentlich bessere Ergebnisse, was gerade bei multifokalen IOLs sehr wichtig ist, da diese nur bei postoperativer Emetropie gute Ergebnisse liefern.

Den beschriebenen Vorteilen stehen hohe Kosten pro Operation gegenüber. Zudem ist der Laser nicht in allen Fällen einsetzbar (nicht bei enger Pupille und trüber Hornhaut, nur Kapsulorhexis und Hornhautschnitte bei maturer Katarakt). Andererseits steigen unsere Ansprüche an die Reproduzierbarkeit und Sicherheit der Kataraktoperation kontinuierlich an, und in diesem Bereich bietet der Laser klare Vorteile. Die Laser-Refraktive Kataraktchirurgie wird sich daher in einem ersten Schritt zum einen im Bereich der refraktiven Linsenchirurgie und zum anderen bei der Ausbildung angehender Operateure durchsetzen. Mit sinkenden Preisen dürfte eine weitere Verbreitung erfolgen.