gms | German Medical Science

58. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

12. - 14.10.2017, München

Ergebnisse nach Implantation von Fingermittelgelenksprothesen

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Athanasios Terzis - BG Unfallklinik Frankfurt, Plastische, Hand- und Rekonstruktive Chirurgie, Frankfurt, Germany
  • Annika Arsalan-Werner - BG Unfallklinik Frankfurt, Plastische, Hand- und Rekonstruktive Chirurgie, Frankfurt, Germany
  • Reiner Winkel - BG Unfallklinik Frankfurt, Plastische, Hand- und Rekonstruktive Chirurgie, Frankfurt, Germany
  • Michael Schlageter - BG Unfallklinik Frankfurt, Plastische, Hand- und Rekonstruktive Chirurgie, Frankfurt, Germany
  • Michael Sauerbier - BG Unfallklinik Frankfurt, Plastische, Hand- und Rekonstruktive Chirurgie, Frankfurt, Germany

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 58. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. München, 12.-14.10.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17dgh052

doi: 10.3205/17dgh052, urn:nbn:de:0183-17dgh0525

Published: October 10, 2017

© 2017 Terzis et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Fragestellung: Die häufigsten Ursachen, die zum endoprothetischen Ersatz des Fingermittelgelenkes führen, sind die idiopathische und die posttraumatische Arthrose. Ziel dieser Studie ist es, Ergebnisse nach Implantation unterschiedlicher Prothesenformen im Bereich des Fingermittelgelenkes zu evaluieren.

Methodik: Im Zeitraum 2005–2016 wurden in unserer Klinik insgesamt 33 Fingermittelgelenksprothesen bei 31 Patienten implantiert. Dabei handelte es sich um 10 männliche und 21 weibliche Patienten mit einem durchschnittlichen Alter von 58 Jahren. Die Patienten wurden in 4 Gruppen eingeteilt: 1. Pyrocarbon (Ascension Orthopedics, Austin-USA), 2. Swanson-Silastik (Wright Medical Group, Memphis-USA), 3. SR PIP (Stryker, Kalamazoo-USA, 4. CapFlex (KLS Martin, Tuttlingen-Deutschland). Die elektronischen Patientenakten wurden retrospektiv überprüft und in Bezug auf das funktionelle Ergebnis analysiert. Die durchschnittliche Zeit der Nachuntersuchung betrug 14 Monate (5–60).

Ergebnisse: Bei 11 Patienten war die Indikation eine posttraumatische Arthrose, bei 15 eine Polyarthrose, bei 3 die rheumatoide Arthritis, bei 2 eine knöcherne Destruktion nach Infekt. Die Verteilung der Prothesentypen gestaltete sich folgendermaßen: 10 Pyrocarbon, 7 Swanson-Silastik, 7 SR-PIP und 9 CapFlex Prothesen. Der Standard-Zugang erfolgte von dorsal, 4 Prothesen wurden mit einem palmaren Zugang implantiert. Die Analyse der postoperativen Beweglichkeit zeigte folgende Ausmaße:

Swanson-Silastik Gruppe: Flexion präoperativ: 56°, postoperativ: 60° (Verbesserung um 6%). SR-PIP Gruppe: Flexion präoperativ: 54°, postoperativ: 54° (Verbesserung um 0%). Pyrocarbon Gruppe: Flexion präoperativ: 51°, postoperativ: 66° (Verbesserung um 31%; t-test: p<0,05).

CapFlex Gruppe: Flexion präoperativ: 48°, postoperativ: 59° (Verbesserung um 24%). Bei 5 Prothesen kam es im Verlauf zu einer Einsteifung des PIP-Gelenkes. Bei diesen Patienten erfolgten Teno-/Arthrolysen. Bei 5 Prothesen wurde im Verlauf eine Dislokation oder eine radiologisch gesicherte Lockerung der Prothese beobachtet. Interessanterweise wurde in der CapFlex Gruppe in einem Zeitraum von 12 Monaten keine Lockerung, Luxation oder Gelenksteife beobachtet.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse nach Implantation von Fingermittelgelenksprothesen zeigen eine Verbesserung der Beweglichkeit. Problematisch bleibt weiterhin die relativ hohe Komplikations- und Revisionsrate. Die CapFlex Prothese scheint bisher auf Grund geringerer Komplikationsraten möglicherweise zu verlässlicheren Ergebnissen zu führen.