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58. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

12. - 14.10.2017, München

Hat die Form der Incisura ulnaris radii Einfluss auf das Ergebnis der Ellenverkürzungsosteotomie?

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Bernd von Maydell - Handzentrum, Malteserkrankenhaus, Bonn, Germany
  • David Le - Universitätsklinik, Orthopädie/Unfallchirurgie, Bonn, Germany
  • Kristian Welle - Universitätsklinik, Orthopädie/Unfallchirurgie, Bonn, Germany
  • Koroush Khabir - Universitätsklinik, Orthopädie/Unfallchirurgie, Bonn, Germany
  • Christof Burger - Universitätsklinik, Orthopädie/Unfallchirurgie, Bonn, Germany
  • Martin Richter - Handzentrum, Malteserkrankenhaus, Bonn, Germany

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 58. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. München, 12.-14.10.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17dgh038

doi: 10.3205/17dgh038, urn:nbn:de:0183-17dgh0389

Published: October 10, 2017

© 2017 Maydell et al.
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Fragestellung: Es gibt mehrere Studien mit Langzeit-Follow-up nach Ellenverkürzungsosteotomien (UBS) zur Behandlung des Ulnaren Impaktions-Syndroms. Nach unserem Wissen gibt es jedoch keine, bei der untersucht worden ist, ob die Form der Sigmoid Notch das Ergebnis des Eingriffs beeinflusst. Wir haben retrospektiv untersucht, ob die Form der Incisura ulnaris radii (Einteilung nach Tolat) Einfluss auf die Entwicklung einer Arthrose des distalen Radioulnargelenks (DRUG) und des klinischen Ergebnisses hat.

Methodik: In den Jahren 2001 bis 2012 wurden 91 Patienten mit einem ulnaren Impaktionssyndrom einer Ellenverkürzung unterzogen. Wir konnten 38 Patienten nach einer mittleren Nachuntersuchungszeit von 95,6 (± 41,6) Monaten erneut untersuchen. Ausschlusskriterien waren vorbestehende Arthrosen des distalen Radioulnargelenkes und rheumatische Erkrankungen. Die Patienten wurden in drei Gruppen unterteilt, je nach der Form der Sigmoid Notch, wie von Tolat vorgeschlagen (I: Gelenkfläche parallel zur Ulnar-Mittellinie (n = 20), II: Gelenkwinkel öffnet sich proximal (n = 9), III Gelenkwinkel öffnet sich distal (n = 9)). Der Mayo Wrist Score (MWS) wurde gemessen und die Patienten wurden gebeten, den QuickDASH Fragebogen zu beantworten. Die klinischen und radiologischen Parameter des distalen Radioulnargelenks (DRUJ) wurden beurteilt.

Ergebnisse: Das Ausmass der Ellenverkürzung betrug durchschnittlich 3,7 (± 1) mm. Die überwiegende Mehrheit der Patienten berichtete über ein befriedigendes oder sehr befriedigendes Ergebnis. Nur drei Patienten in der Tolat I-Gruppe und zwei in der Tolat II-Gruppe hatten ein nicht befriedigendes Ergebnis. Zwei Patienten entwickelten eine Arthrose im DRUG, aber keiner von ihnen hatte Schmerzen im Handgelenk. Der durchschnittliche MWS betrug 77,3 (± 20,7) in der Tolat I-Gruppe, 77,9 (± 13,2) in der Tolat-II-Gruppe und 84,4 (± 12,9) in der Tolat-III-Gruppe.

Schlussfolgerung: Die Anatomie des Radius bzw. der Sigmoid Notch scheint keinen Einfluss auf das Ergebnis der Ellenverkürzung zu haben. Insgesamt sind die klinischen Ergebnisse mehr als sieben Jahre nach Ellenverkürzungsosteotomie zur Behandlung des Ulnaren Impaktionssyndroms sehr zufriedenstellend.