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58. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

12. - 14.10.2017, München

Erste Erfahrungen mit winkelstabilen Scaphoidplatten

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Ann-Katrin Dietl - Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, München, Germany
  • Elias Volkmer - Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, München, Germany
  • Christine Hagen - Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, München, Germany
  • Riccardo E. Giunta - Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München, München, Germany

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 58. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. München, 12.-14.10.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17dgh031

doi: 10.3205/17dgh031, urn:nbn:de:0183-17dgh0311

Published: October 10, 2017

© 2017 Dietl et al.
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Fragestellung: Die Herbertschraube stellt aktuell den Goldstandard für die osteosynthetische Behandlung von Kahnbeinfakturen und Pseudarthrosen dar. In einigen Fällen kann jedoch mit der Doppelgewindeschraube keine ausreichend stabile Versorgung erreicht werden. Hierzu gehören mehrfragmentäre Frakturen, speziell konfigurierte Pseudarthrosen oder Fälle, in denen die Herbertschraube keinen ausreichenden Halt hat. Mit der Entwicklung von speziellen winkelstabilen Platten für das Kahnbein steht nun eine Behandlungsalternative für diese schwierigen Fälle zur Verfügung.

Methodik: Ab September 2014 versorgten wir bis jetzt 25 Patienten mit einer winkelstabilen Scaphoidplatte. Darunter waren 22 männlich mit einem Altersdurschnitt von 31 Jahren und 3 weiblich mit 72 Jahren. Insgesamt gab es 9 Pseudarthrosen, 5 Delayed-Unions und 11 Frakturen. Bei 13 Patienten verwendeten wir ein Spongiosatransplantat aus dem Beckenkamm, bei einem Patienten einen Span aus dem distalen Radius. In 5 Fällen gab es Begleitfrakturen und in 2 Fällen erfolgte bereits eine Versorgung mit der Herbertschraube, die jedoch nicht zum erwünschten Erfolg geführt hatte.

Im Durchschnitt erfolgte nach 19 Wochen eine standardisierte Nachuntersuchung.

In der standardisierte klinische Nachkontrolle, wurden der Bewegungsumfang im Vergleich zu Gegenseite, die Griffstärke und der Spitzgriff, gemessen. Neben Röntgen-und CT Kontrollen konnten durch Fragebögen das Schmerzniveau und die Zufriedenheit der Patienten festgehalten werden. Durch all diese Daten erhoben wir dann die Scores nach DASH, Mayo und Green&O'Brien.

Ergebnisse: Alle Scaphoide, deren Operation länger als 6 Wochen zurückliegt, heilten bisher komplikationslos ab. Die Ruhigstellungsdauer betrug im Durschnitt 6 Wochen. Die Tendenz eines Bewegungsdefizits in der Flexion und Ulnaabduktion im Vergleich zur Gegenseite ist im frühen postoperativen Stadium zu erkennen.

Bislang wurden 12 Metallentfernungen durchgeführt.

Schlussfolgerung: Ist die osteosynthetische Versorgung des Kahnbeins mit der Herbertschraube nicht erfolgsversprechend, so stellt die Plattenosteosynthese eine gute Rückzugsoption dar. Gleichzeitig ist die winkelstabile Scaphoidplatte auch eine gute primäre Option bei mehrfragmentären Frakturen oder der Humpback Deformität.