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Ergebnisse nach Transplantation eines freien, nicht vaskularisierten, trikortikalen Beckenkamminterponates bei der Behandlung von Ulnapseudarthrosen
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Published: | October 10, 2017 |
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Fragestellung: Posttraumatische Pseudarthrosen der Ulna stellen an den behandelnden Handchirurgen eine besondere Herausforderung dar. In dem oftmals voroperierten Gebiet muss die wiederhergestellte Knochenkontinuität unter Überbrückung der Defektstrecke zuverlässig ausheilen. Des Weiteren muss diese Wiederherstellung mit exakter Länge und Achse erfolgen, um eine einwandfreie Funktion des Hand- und Ellenbogengelenks zu gewährleisten. Um dies zu erreichen stehen eine Vielzahl an operativen Möglichkeiten zur Verfügung, wie freie Knochentransplantate, oder vaskularisierte Transplantate, welche zum Teil mit erheblichem zeitlichen und operativen Aufwand und einer nicht zu vernachlässigenden Entnahmemorbidität einhergehen.
Ziel dieser Studie ist die Untersuchung der Versorgung von Ulnapseudarthrosen mit einem freien, nicht vaskularisierten Beckenkammspaninterponat hinsichtlich der postoperativen Ausheilungsraten.
Methodik: Im Zeitraum von 2012–2015 wurden in unserer Klinik 12 Patienten mit einem freien nicht vaskularisierten Beckenkamminterponat und additiver Plattenosteosynthese versorgt. Der durchschnittliche Follow Up Zeitraum betrug 2,2 (±0,3) Jahre. Beurteilt wurden postoperative Komplikationen, Frakturkonsolidierung und Entnahmemorbidität.
Ergebnisse: Bei allen 12 Pateinten (6 Männer, 6 Frauen) mit einem Durchschnittsalter von 60 (50–83) Jahren konnte durch die Transplantation eines nicht vaskularisierten trikortikalen Beckenkammspaninterponates mit additiver Plattenosteosynthese ein vollständiger knöcherner Durchbau erzielt werden. In 8 Fällen handelte es sich um posttraumatische Pseudarthrosen, in 4 Fällen um Pseudarthrosen nach Ulnaverkürzungsosteotomie. Die durchschnittliche Resektions- und Interpositionshöhe betrug 1,76 cm (1 cm – 2,3 cm). Die postoperative Ruhigstellungszeit betrug bei allen Patienten 6 Wochen. Nach 6 Monaten konnte in allen Fällen radiologisch eine komplette Konsolidierung nachgewiesen werden.
Revisionsbedürftige Komplikationen, sowohl an der Entnahmestelle, als auch am Unterarm traten nicht auf. Bei 4 Patienten wurde auf Patientenwusch eine Implantatentfernung durchgeführt.
Schlussfolgerung: Die Transplantation eines freien, nicht vaskularisierten, trikortikalen Beckenkamminterponates bei der Versorgung von Ulnapseudarthrosen stellt in unseren Augen ein zuverlässiges und sicheres Verfahren dar. In 100% der Fälle konnte eine knöcherne Konsolidierung nach 6 Monaten bei einer vergleichsweise geringen Entnahmemorbidität erzielt werden.