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54. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

10.10. - 12.10.2013, Düsseldorf

Die arthroskopische Synovialektomie der Fingergrund- und Mittelgelenke

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Nicola Borisch - DRK-Klinik Baden-Baden, Handchirurgie, Baden-Baden, Deutschland
  • Nikolaus Ell

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 54. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Düsseldorf, 10.-12.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgh31

doi: 10.3205/13dgh31, urn:nbn:de:0183-13dgh319

Published: October 7, 2013

© 2013 Borisch et al.
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Fragestellung: Die seit 2009 gesammelten Erfahrungen mit der arthroskopischen Synovialektomie der Fingergrund (MP)- und Mittelgelenke (PIP) bei Arthrose, Rheumatoider Arthritis (RA) und posttraumatischen Zuständen sollen objektiviert werden.

Methodik: Von 2009 bis 2011 wurden 86 Patienten an den MP- und/ oder PIP-Gelenken arthroskopisch synovialektomiert. 75 Patienten mit 122 arthroskopierten Gelenken wurden nach durchschnittlich 22,5 Monaten telefonisch befragt. Wegen Arthrose waren 38 Gelenke (24 MP, 14 PIP) bei 31 Patienten, wegen RA 75 Gelenke (61 MP, 14 PIP) bei 35 Patienten operiert worden. Bei 9 Patienten lag ein Zustand nach Distorsion (7 MP1, je 1 MP2 und 5) vor.

Das präoperative radiologische Stadium der Gelenkveränderung wurde in den posttraumatischen und den Fällen mit Arthrose nach dem Kellgren-Lawrence Score (Grad 0–4) und in den Fällen mit RA nach dem Larsen-Stadium (Grad 0–5) eingeteilt.

Die Patienten wurden nach den prä- und postoperativen Schmerzen auf der NRS (Numerische Rating Skala 1-10) und nach ihrer Zufriedenheit mit dem Eingriff befragt.

Ergebnisse: Die 31 Patienten mit Arthrose berichteten über Schmerzen auf der NRS von durchschnittlich 5,8 präoperativ, postoperativ 1,8 in Ruhe und 3,0 bei Belastung. 55,3% der Eingriffe verliefen für die Patienten zur Zufriedenheit, 19 der 24 MP- und 2 der 14 PIP-Synovialektomien. An den 24 MP-Gelenken wurde bei Arthrosegrad 0 Zufriedenheit von 100%, bei Arthrosegrad 4 nur noch von 50% erzielt, an den 14 PIP-Gelenken bei Arthrosegrad 0 Zufriedenheit von 40% und Unzufriedenheit bei allen höheren Graden.

Die 35 Patienten mit RA berichteten über Schmerzen von durchschnittlich 6,0 präoperativ, postoperativ 2,7 in Ruhe und bei Belastung. 94,7% der Arthroskopien verliefen für die Patienten zur Zufriedenheit, 60 der 61 MP- und 12 der 14 PIP-Synovialektomien. Bei 58 der MP-Gelenke im Larsen Stadium 0–4 wurde 100%, bei 3 Fällen im Stadium 4 67% Zufriedenheit erzielt. Bei einem PIP-Gelenk im Stadium 1 und 13 im Stadium 3 wurden 100%, bei 6 im Stadium 1 und 5 im Stadium 2 83% respektive 60% Zufriedenheit erzielt.

Alle 9 Patienten mit posttraumtischen Beschwerden waren zufrieden und würden sich erneut dem Eingriff unterziehen (Arthrosegrad 0 in 6, Grad 1 und 2 in je einem Fall).

Schlussfolgerung: Mit der arthroskopischen Synovialektomie der MP- mehr noch als der PIP-Gelenke kann bei Patienten mit RA eine erhebliche Schmerzreduktion und hohe Zufriedenheit erzielt werden. Bei fortschreitender Gelenkveränderung sind die Ergebnisse etwas schlechter.

Bei Arthrose lassen sich nur an den Grundgelenken und auch nur bei geringem Arthrosegrad gute Ergebnisse erzielen. An den PIP-Gelenken scheint die Indikation nicht gerechtfertigt.

Erstaunlich sind die guten Ergebnisse bei der Behandlung posttraumatischer Grundgelenke ohne oder mit geringgradiger Arthrose, vor allem nach Distorsion des Daumengrundgelenks.