gms | German Medical Science

54. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

10.10. - 12.10.2013, Düsseldorf

Subchondrales Temperaturprofil bei arthroskopischer Chondroplastie mit Radiofrequenzenergie

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Michaela Huber - Universitätsklinikum Regensburg, Unfallchirurgie, Regensburg, Deutschland
  • Christoph Eder
  • Ulrich Schächinger
  • Michael Nerlich
  • Sebastian Gehmert

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 54. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Düsseldorf, 10.-12.10.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgh19

doi: 10.3205/13dgh19, urn:nbn:de:0183-13dgh190

Published: October 7, 2013
Published with erratum: October 16, 2013

© 2013 Huber et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Fragestellung: Die Radiofrequenzablation wird in der Handgelenksarthroskopie eingesetzt, obwohl es keine evidenz-bassierten Daten bezüglich der möglichen Kollateralschäden durch Hitzeentwicklung gibt. Zur Auswirkung der Temperaturentwicklung speziell im Handgelenk gibt es bis dato keine aussagekräftige Untersuchung. Bei der Studie wurde die Temperaturentwicklung subchondral in der Fossa lunata bei einer simulierten arthroskopischen Chondroplastie am Handgelenk an Leichen gemessen.

Methodik: Es erfolgte die Arthroskopie 14 menschlicher Handgelenk von 7 Leichenspendern. 7 rechte Handgelenke wurden mit einem bipolaren Gerät (VAPR II, Fa. Mitek), und 7 linke Handgelenke mit einem monopolaren Gerät (Opes Ablator, Fa. Arthrex) behandelt. Zeitgleich erfolgte die simultane Temperaturmessung mit 8 Temperatursonden an festdefinierten Punkten subchondral, intra- und extraartikulär. Ein Temperaturanstieg über 50°C wurde als potenziell gewebeschädigend eingestuft

Ergebnisse: Es zeigte sich ein rascher kontinuierlicher Temperaturanstieg mit zunehmender Dauer der Energieabgabe am Ort der Applikation. Dabei wurden subchondral Spitzentemperaturen für das monopolare Gerät mit 49,35° C und für das bipolare Gerät mit 69,21° C gemessen. Für das monopolare Gerät wurde somit bei keiner Messung eine Temperatur über 50° erreicht. Nur in der Fossa lunata wurden Mittelwerte über 30°C gemessen. Zusätzlich fand sich ein Temperaturabfall korrespondierend zum Abstand der Temperaturmesspunkte zur Thermoablationssonde bei beiden Geräten

Schlussfolgerung: Die Thermoablation im Rahmen der Handgelenksarthroskopie ist handwerklich ein wertvolles Instrument. Allerdings bleibt die Frage offen, ob der gewünschte 'sealing effect' bezüglich der Behandlung des Knorpels mit der sicheren Anwendung, d.h. gepulste Energiestöße und kontinuierlicher Spühlung überhaupt möglich ist. Bipolare Geräte sollten mit großer Vorsicht angewendet werden um lokale Hitzeschäden insbesonere am Knorpel zu vermeiden, da hier Temperaturen über 70°C erreicht wurden.


Erratum

Bei der Erstpublikation wurde der Co-Autor Ulrich Schächinger nicht angegeben und irrtümlich Lukas Prantl als Co-Autor genannt.