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Magnetresonaztomographisch und klinisch fassbare Folgen einer Lysetherapie (Xiapex® ) bei M. Dupuytren
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Published: | October 9, 2012 |
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Fragestellung: Xiapex® wurde als medikamentöse Therapie bei M. Dupuytren im Mai 2011 in Deutschland zugelassen und am 16.Mai 2012 aus Kostengründen wieder vom Markt genommen. Hintergrund war die Bewertung durch den Gemeinsamen Bundesausschuss, der den therapeutischen Zusatznutzen gegenüber der operativen Vergleichstherapie als nicht belegt ansieht, wodurch es der Firma Pfizer erschwert ist, einen akzeptablen Erstattungspreis in den Verhandlungen mit dem GKV-Spitzenverband festzulegen. Derzeit stehen keine geeigneten Vergleichsdaten für Xiapex® gegenüber chirurgischen Verfahren zur Verfügung. Wir wollten in Vorbereitung einer objektiven Vergleichsgrundlage verschiedener Therapieverfahren die Mr-tomographisch und klinisch messbaren Auswirkungen der Kollagenolyse durch Xiapex® beschreiben.
Methodik: Fünf aufeinanderfolgende Patienten, die einen M Dupuytren im Stadium 1 nach Tubiana aufwiesen, wurden nach entsprechender Aufklärung in die Pilotstudie eingeschlossen. Bei allen Patienten lag ein strangartiger Dupuytrenbefall im Hohlhandbereich/Metacarpophalangealgelenk vor. Von einem Handchirurgen wurden pro Patient 0,58 mg Xiapex® intracordal injeziert. Nach 24h wurde ambulant das mechanische Aufdehnen des lysierten Strangs, das „Cord Breaking“ durchgeführt. Eine Nachinjektion war in keinem Fall erforderlich. Das Procedere erfolgte ohne Lokalanästhesie. Unmittelbar vor der Injektion, nach dem Cord Breaking und durchschnittlich 6 Wochen nachher wurde eine Magnetresonanztomographie (MAGNETOM Symphony 1.5T® ) der Hand ohne Kontrastmittel vorgenommen und die axiale T2 Medic Sequenz von dem gleichen Facharzt für Radiologie analysiert.
Ergebnisse: Präinterventionell war der Dupuytrenstrang Mr-tomographisch bei allen Patienten als deutliche bis ausgeprägte Verdickung der Palmaraponeurose darstellbar. Unmittelbar postinterventionell zeigte sich jeweils eine Flüssigkeitsansammlung im Weichteilgewebe mit Auflockerung und Unschärfe der Verdickung. Nach durchschnittlich 6 Wochen war auf Höhe der Injektion im ungünstigsten Fall eine Auflockerung mit deutlicher Unschärfe der Verdichtung, im günstigsten Fall eine nur noch residuale Verdichtung mit deutlicher Unterbrechung zu verzeichnen. Bei 3 von 5 Patienten wurde das Stadium 1 nach Tubiana in ein Stadium 0 überführt. Bei einem Patient trat in der Nacht nach Injektion eine starke Schmerzhaftigkeit am Injektionsort auf, die durch NSAR gebessert wurde. Dieser Patient entwickelte außerdem eine Blutblase an der Injektionsstelle. Alle Patienten wollten das Verfahren bei erneutem Befall wieder anwenden lassen.
Schlussfolgerung: Die Therapie mit Xiapex® ist ein komplikationsarmes nicht operatives Verfahren bei M. Dupuytren mit einer hohen Patientenzufriedenheit. Mr-tomographisch lässt sich der Strangbruch nach Lyse nachweisen. Er korreliert mit der klinischen Befundverbesserung.