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Die Kallusdistraktion zur Verlängerung von Phalangen und Metakarpalia
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Published: | October 5, 2011 |
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Fragestellung: Bei angeborenen Fehlbildungen sind häufig einzelne Fingerstrahlen deutlich verkürzt. Um eine Greiffunktion aufzubauen oder zu verbessern ist eine Verlängerung Phalangen oder Metakarpalia hilfreich.
Methodik: In den Jahren von 1996 bis 2011 haben wir bei 57 Patienten insgesamt 66 Distraktionsverlängerungen an den Phalangen und Metakarpalia durchgeführt. Unserem Patientengut entsprechend lag die Indikation hauptsächlich bei Kindern mit angeborenen Fehlbildungen der Hand. Bei den Diagnosen stehen Kinder mit Symbrachydaktylien an erster Stelle gefolgt von Kindern mit Schnürringsyndrom, Brachymetakarpien, Apert-Syndromen und Spalthänden.
Ergebnisse: Die Durchschnittliche Verlängerung lag bei den Mittelhandknochen bei 72%, die Phalangen wurden um durchschnittlich 77% verlängert. Verlängerungen bis 150% waren möglich. An Komplikationen sahen wir, neben vereinzelten gut beherrschbaren Weichteilinfektionen, 4 tiefere Pininfekte die zu einem Abbruch der Distraktion führten. In 6 Fällen kam es zu einer verfrühten Konsolidierung des Kallus und in 1 Fall zu einer, auf einen Bedienungsfehler zurückzuführenden, Gelenkluxation. Bei 2 Patienten kam es nach der Distraktion zu einer Pseudoarthrose die nach Beckenspaninterposition ausheilte.
Schlussfolgerung: Die Kallusdistraktion ist eine gute Technik zur Verlängerung von Metakarpalia und Phalangen bei angeborenen Fehlbildungen. Verlängerungen des Knochens über 100% sind möglich. Wie bei der Verlängerung an anderen Extremitäten ist es nötig die Komplikationen zu kennen und rechtzeitig konsequent zu behandeln.