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Extensorhoodsyndrom – Irritationen der Strecksehnenhaube durch streckseitige Osteophyten bei Kletterern
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Published: | September 16, 2010 |
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Fragestellung: Verletzungen der funktionellen Einheit Beugesehne- und Ringband sind bei Kletterern häufig beschrieben. Gleichermassen treten bei langjährigen Kletterern Osteoarthrosen der kleinen Fingergelenke mit osteophytären Anlagerungen auf. Strecksehnenirritationen durch Osteophyten allerdings sind bis dato noch nicht beschrieben worden.
Methodik: Wir behandelten 10 Sportkletterer (9m, 1w) mit Irritationen der Strecksehnenhaube der Fingermittel (7) und Fingerendgelenke (3). Sonografisch zeigte sich in allen Fällen ein Flüssigkeitssaum um die Strecksehnenhaube, die Röntgenaufnahmen demonstrierten eindrucksvolle streckseitige Osteophyten, welche die Strecksehnenhaube vom Knochen abheben und somit reizen. In einem Fall zeigten sich die Veränderungen auf der Basis einer fehlverheilten Epiphysenfraktur (bds! Alter 19J, Dt.Meister checken), in einem weiteren war der streckseitige Osteophyt bereits ausgebrochen. Alle Fälle wurden konservativ mit Belastungsreduktion, Schwefelbädern und Ichtolansalbenverbänden wirkstoff einfügen) therapiert, in 5 Fällen wurde zusätzlich pertendinär einmalig ein Kortikoid injiziert. Eine operative Osteophytenabtragung musste nie durchgeführt werden.
Ergebnisse: Bei allen Sportlern konnte der Reizzustand der Strecksehnenhaube konservativ erfolgreich therapiert werden, volle Sportfähigkeit wurde wieder erreicht. Die auslösende Ursache – die streckseitigen osteophytären Anlagerungen bleiben natürlich bestehen. Das Problem kann somit nicht ursächlich sondern nur flankierend gelöst werden.
Schlussfolgerung: Irritationen der Strecksehnenhaube finden sich bei langjährigen Kletterern mit streckseitigen osteophytären Anlagerungen bzw. als Residuum nach Epiphysenfrakturen. Der konservativen Therapie ist der Vorzug zu geben, die operative Osteophytenabtragung bleibt als Alternative bei langfristigen Problemen.