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51. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

07.10.- 09.10.2010, Nürnberg

Wertigkeit und Reliabilität der Videodokumentation im Vergleich zur Fotodokumentation bei Handgelenkarthroskopien

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Steffen Löw - Caritas-Krankenhaus, Sektion Handchirurgie der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Bad Megentheim, Deutschland
  • Thomas Pillukat
  • Karl-Josef Prommersberger
  • Jörg van Schoonhoven

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 51. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Nürnberg, 07.-09.10.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgh56

doi: 10.3205/10dgh56, urn:nbn:de:0183-10dgh563

Published: September 16, 2010

© 2010 Löw et al.
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Fragestellung: Die Nachvollziehbarkeit digitaler Fotodokumente bei Handgelenkarthroskopien ist begrenzt, insbesondere was die Beurteilung des SL- und LT-Bandes betrifft. Es wird erwartet, dass Bandstrukturen besser mit Videos dargestellt werden können. Ziel dieser Studie war die Ermittlung der Intra- und Interobserver-Reliabilität von Foto- und Videodokumenten bei der Handgelenkarthroskopie.

Methodik: 60 Arthroskopien wurden in standardisierter Technik durchgeführt. Zur Dokumentation wurden einerseits Fotos von folgenden 8 Standardeinstellungen digital gespeichert: radioskaphoidaler Gelenkspalt mit radiopalmaren Bändern, skapholunärer Übergang von radiokarpal, radiolunärer Gelenkspalt, TFCC, ulnarer Rezessus mit lunotriquetralem Übergang sowie Kapitatumkopf und skapholunärer sowie lunotriquetraler Übergang von mediokarpal. Andererseits sollte ein Video von radio-/ulnokarpal und ein weiteres von mediokarpal gespeichert werden.

3 Monate nach der Handgelenkspiegelung wurden zunächst die gespeicherten Bilder und anschließend die Bilder zusammen mit den vorhandenen Videos dem Operateur sowie zwei Handchirurgen getrennt vorgelegt. Beurteilt werden mussten: Knorpelverhältnisse, TFCC, SL-, LT- und palmare Bänder sowie Vorhandensein einer Synovitis oder eines Ergusses. Der intra-operative Befund und die jeweiligen Nachbefundungen wurden statistisch miteinander verglichen, wobei Kappa-Werte ermittelt wurden. Ferner wurden jeweils diejenigen Bilder und Videos miteinander verglichen, die hinsichtlich einzelner Befunde vollständige bzw. keinerlei Übereinstimmung zuließen.

Ergebnisse: Die Intraobserver-Reliabilität war höher als die Interobserver-Reliabilität. Insgesamt verbesserte die Hinzuziehung der Videos die Nachvollziehbarkeit nicht wesentlich (0,42/0,27/0,26 vrs. 0,39/0,28/0,26). Der TFCC konnte anhand eines Videos deutlich besser beurteilt werden. Der erwartete Vorteil von Videos bei der Beurteilung SL- und LT-Bandverletzungen blieb dagegen aus. Die Darstellung mit Tasthaken und eine gute Übersicht über die zu befundende Struktur waren Merkmale sowohl von Bildern als auch von Videos mit guter Nachvollziehbarkeit.

Schlussfolgerung: Videos können die Beurteilung des TFCC, aber nicht zwingend des SL- und LT-Bandes verbessern. Wie die Fotodokumentation haben auch Videos Qualitätskriterien zu erfüllen, um Handgelenkbefunde besser abbilden zu können.