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51. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

07.10.- 09.10.2010, Nürnberg

Mannerfelt-Handgelenksarthrodese bei rheumatoider Arthritis

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Sebastian Kluge - Schulthess Klinik, Zentrum für Handchirurgie, Zürich, Schweiz
  • Stephan Schindele
  • Thomas Henkel
  • Daniel Herren

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 51. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Nürnberg, 07.-09.10.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgh49

doi: 10.3205/10dgh49, urn:nbn:de:0183-10dgh491

Published: September 16, 2010

© 2010 Kluge et al.
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Fragestellung: Die Arthrodese eines zerstörten und schmerzhaften Handgelenkes ist eine der Schlüsseloperationen in der Behandlung der rheumatoiden Arthritis. Clayton beschrieb im Jahre 1965 erstmals eine Technik unter Verwendung eines Steinmann-Nagels, die durch Mannerfelt popularisiert wurde und seither eine bewährte Operationstechnik im rheumatologischen Patientengut ist.

Methodik: Über den Zeitraum von 13 Jahren wurden an unserer Klinik 104 Mannerfelt-Arthrodesen an 87 Patienten mit rheumatoider Arthritis durchgeführt. 77 Patienten (93 Handgelenke), darunter 63 Frauen und 14 Männer, konnten in die Nachuntersuchung eingeschlossen werden. Die rechte Hand war in 45 Fällen, die linke in 48 Fällen betroffen. Das Durchschnittsalter betrug zum Zeitpunkt der Operation 57,5 Jahre, der mittlere Nachuntersuchungszeitraum lag bei 87,9 Monaten.

Ergebnisse: Eine Konsolidierung konnte in 91 von 93 Handgelenken (75 Patienten / 97,4%) nach einem Zeitraum von 6 bis 16 Wochen nachgewiesen werden. In zwei Fällen kam es zu einer Pseudarthrodese, die eine Reoperation mittels Arthrodesenplatte erforderte. In zwei weiteren Fällen trat eine Fraktur des Os metacarpale III auf, die konservativ zur Ausheilung gebracht werden konnte. Zu Implantatbrüchen kam es nicht, wegen mechanischer Schmerzhaftigkeit mussten jedoch drei Arthrodesestäbe entfernt werden. Das Schmerzausmaß konnte von VAS 8,3 präoperativ auf 0,9 postoperativ reduziert werden. Die Arthrodese erfolgte in durchschnittlich 2,4° Ulnardeviation (12° bis 25°) und 11,9° Extension (26° Extension bis 30° Flexion), die karpale Höhe wurde im Mittel um 1,1mm verringert (13mm Verkürzung bis 14mm Verlängerung bei vorher luxiertem Karpus).

Schlussfolgerung: Unsere Resultate an 93 Handgelenken konnten eine hohe Konsolidationsrate mit massiver Schmerzreduktion und grosser Patientenzufriedenheit zeigen. Damit stellt die modifizierte Clayton-Mannerfelt-Arthrodese im rheumatologischen Patientengut eine valable Alternative zur Plattenarthrodese dar, die auch bei schwierigen ossären Situationen durchführbar ist und zudem den Vorteil hat, dass sich der Arthrodesen-Winkel frei einstellen lässt. Eine Metallentfernung erübrigt sich bei den meisten Patienten.

Abbildung 1 [Abb. 1]