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51. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

07.10.- 09.10.2010, Nürnberg

Evaluierung der konservativen Therapie der Ringbandruptur bei Sportkletterern sowie einer neuen Tapemethode

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Andre Saal - Sozialstiftung Bamberg, Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Abteilung Hand- und Fußchirurgie, Bamberg, Deutschland
  • Hans-Peter Winkelmann
  • Volker Schöffl
  • Isabell Schöffl
  • Frank Einwag

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 51. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Nürnberg, 07.-09.10.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgh34

doi: 10.3205/10dgh34, urn:nbn:de:0183-10dgh342

Published: September 16, 2010

© 2010 Saal et al.
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Text

Fragestellung: Rupturen des Ringbandsystems stellen die häufigsten Verletzungen bei Sportkletterern dar. Während multiple Rupturen operativ therapiert werden, gilt bei singulären Rupturen die konservative Behandlung als Therapie der Wahl. Dennoch stellt sich die Frage, inwieweit ein initial bestehendes Fingerkraftdefizit nach Ringbandruptur bestehen bleibt; weiter muss untersucht werden, ob ein nach biomechanischen Gesichtspunkten entwickeltes Tape eine Effizienz aufweist.

Methodik: 21 Sportkletterer (34±9 Jahre) mit konservativ therapierter Grad 2–4 Ringbandruptur wurden nach 3,5 (±4,1) Jahren re-evaluiert. Die klinische Untersuchung erfolgte nach standardisiertem Protokoll, inklusive sonografischer Kontrolle. Zur Bestimmung der Fingerkraft wurde eine indirekte Kraftmessung mittels Kraftmessplatte und Entlastung durch ein- und mehrfingriges Anziehen (mit und ohne Tape) an einer Griffleiste in zwei verschiedenen Fingerpositionen durchgeführt.

Ergebnisse: Die 21 Probanden wiesen insgesamt 27 Ringbandrupturen auf (10 A2, 1 A3, 11 A4, 3 A2/3, 2 A3/4). Bei 14 (52%) Verletzungen erfolgte eine adäquate Therapie, und eine Wiederaufnahme des Klettersportes war nach 6 Wochen (MW) möglich. Alle Sportler erreichten innerhalb eines Jahres ihr initiales sportartspezifisches Leistungsniveau wieder. Die klinischen Ergebnisse waren bei allen Rupturen sehr gut (Buck-Gramcko-Score [1]), die sonografischen Kontrollen bestätigten den Ausgangsbefund. Der verletze Finger war in der hängenden sowie in der aufgestellten Fingerposition bei 10/17 (59%) stärker als der gesunde kontralaterale Finger. Dieser Unterschied war für die hängende Fingerposition signifikant (p<0,01). Taping steigerte die Kraft des ehemals verletzten Finger in der aufgestellten Fingerposition signifikant (p<0,01).

Schlussfolgerung: Die guten klinischen Ergebnisse sowie die Tatsache, dass sich ein initiales Kraftdefizit des verletzten Fingers komplett zurückbildet, bestätigen das Konzept der konservativen Therapie bei singulärer Ringbandruptur. Die neue Tape-Methode erwies sich als effizient und fand Einzug in die therapeutische Anwendung.