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50. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

08.10.- 10.10.2009, Tübingen

Subunguales Keratoakanthom – eine seltene Diagnose in der Handchirurgie

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Felix Stang - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Plastische Chirurgie, Handchirurgie, Intensiveinheit für Schwerbrandverletzte, Lübeck, Deutschland
  • Frank Siemers
  • Thomas Namdar
  • Thomas Lange
  • Peter Mailänder

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 50. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Tübingen, 08.-10.10.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09dgh58

doi: 10.3205/09dgh58, urn:nbn:de:0183-09dgh582

Published: October 5, 2009

© 2009 Stang et al.
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Text

Fragestellung: Eine 62-jährige Frau stellte sich mit Schmerzen im rechten Daumenendglied nach einer Fremdkörperinokulation vor 4 Monaten in unserer Klinik vor. Aktuell lag eine Schmerzexazerbation nach einem Anschlagtrauma des Daumens vor. Klinisch zeigte sich eine leichte Schwellung des Daumenendgliedes, ohne floride Infektionszeichen. Der Nagel war dystroph mit einem radialen, hyperkeratotischem Areal. Im konventionellen Röntgenbild fand sich eine kreisrunde Osteolyse des Nagelkranzes.

Methodik: Intraoperativ zeigte sich ein kleiner Tumor im Nagelbett, ohne Verbindung in die Tiefe. Unterhalb des Nagelbetts entleerte sich gallertartige Flüssigkeit aus dem knöchernen Defekt. Da die Diagnose intraoperativ unklar verblieb und bei anamnestischer Fremdkörperinokulation eine Osteomyelitis nicht ausgeschlossen werden konnte, erfolgte die Einlage einer Septopalkette sowie die Auflage eines Kunstnagels. Nach histologischer Sicherung eines subungualem Keratoakanthoms wurde die Antibiotikumkette entfernt und der Nagel rekonstruiert.

Ergebnisse: Im Folgenden entwickelte sich ein problemloser Verlauf mit subjektiver Beschwerdefreiheit.

Schlussfolgerung: Subunguale Keratoakanthome sind sehr seltene benigne Tumore, zu denen sich nur einzelne Fallberichte in der Literatur finden. Klinisch äußern sie sich als schnell wachsende, schmerzhafte Läsionen in der Endphalanx, mit gut abgrenzbarer Osteolyse. Differentialdiagnostisch muss ein subunguales squamöses Karzinom ausgeschlossen werden. Die chirurgische Exzision steht im Vordergrund, nur in Ausnahmefällen sollte die primäre Amputation durchgeführt werden.