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50. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

08.10.- 10.10.2009, Tübingen

Pollizisation bei posttraumatischer und congenitaler Funktionsstörung

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Stephan N. Blank - Rhön-Klinikum, Klinik für Handchirurgie, Bad Neustadt/Saale, Deutschland
  • Karlheinz Kalb
  • Jörg van Schoonhoven
  • K. J. Prommersberger

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 50. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Tübingen, 08.-10.10.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09dgh51

doi: 10.3205/09dgh51, urn:nbn:de:0183-09dgh519

Published: October 5, 2009

© 2009 Blank et al.
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Text

Fragestellung: In dieser Studie sollen unsere klinischen Ergebnisse der Daumenrekonstruktion nach Pollizisation dargestellt werden.

Methodik: Das Verfahren der Pollizisation wurde von 1993–2006 bei 24 Kindern durchgeführt. 13 Kinder mit 17 durchgeführten Pollizisationen konnten nachuntersucht werden. 11 Kinder erschienen aus verschiedenen Gründen nicht zur Nachuntersuchung.

Die Indikation zur Pollizisation war bei 2 Kindern eine traumatische Daumenamputation und bei 11 Kindern eine congenitale Fehlbildung. Das Alter für die Pollizisation für die beiden Kinder mit der traumatischen Amputation war 3 und 4 Jahre und für die Kinder mit congenitaler Fehlbildung im Durchschnitt 27 (7–72) Monate.

Die Indikation für eine bilaterale Pollizisation war eine bilaterale Aplasie in 2 Fällen, eine bilaterale 5 Fingerhand in 1 Fall und eine bilaterale radiale Klumphand mit Aplasie des Daumens in 1 Fall.

Die Indikation für eine unilaterale Pollizisation bei congenitalen Fehlbildungen war ein Schnürringsyndrom in 2 Fällen, eine radiale Klumphand mit Aplasie des Daumens in 2 Fällen, eine Daumenhypoplasie, eine Polydaktylie und eine Spiegelhand in je einem Fall.

Die Ergebnisse wurden mit dem Percival Score bewertet, der einschließt die Kraft des Spitz- und Schlüsselgriffes sowie des Grobgriffes verglichen mit der kontralateralen Seite, das exakte Aufheben einer Büroklammer und eines Schlüssels, die Oppositionsfähigkeit des Daumens zu den Fingern und die Fähigkeit einen Tennis- und einen Tischtennisball zu greifen. Weiterhin wurde die Mobilität des Daumens, die Sensibilität und das Aussehen bewertet

Ergebnisse: Beide Pollizisationen nach traumatischer Daumenamputation wurden mit gut bewertet gemäß dem Percival-Score. Bei den congenitalen Fällen fanden wir gute Ergebnisse in 7 Fällen, ein befriedigendes Ergebnis in 5 Fällen und ein schlechtes Ergebnis in 3 Fällen. Innerhalb dieser Gruppe zeigten sich 2 Daumen mit einem schlechten und 2 Daumen mit einem befriedigendem Ergebnis nach Pollizisation bei radialer Klumphand, was im Vergleich zu den anderen Fällen die schlechteren Ergebnisse in dieser Gruppe darstellen.

Schlussfolgerung: Pollizisation ist ein wiederherstellendes Verfahren, das einen funktionierenden Daumen in posttraumatischen und congenitalen Fällen schafft mit guten und befriedigenden Ergebnissen. Alle operierten Hände demonstrieren eine Verbesserung der Funktion, obwohl komplexe Fehlbildungen wie die radiale Klumphand tendenziell schlechtere Ergebnisse zeigt.