gms | German Medical Science

50. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

08.10.- 10.10.2009, Tübingen

Die navigierte Versorgung der Kahnbeinfraktur – eine experimentelle Studie und erste klinische Ergebnisse

Meeting Abstract

Search Medline for

  • corresponding author presenting/speaker Reinhard Friedel - Klinikum der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Klinik f. Unfall-, Hand- u. Wiederherstellungschirurgie, Jena, Deutschland
  • Torsten Dönicke

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 50. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Tübingen, 08.-10.10.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09dgh46

doi: 10.3205/09dgh46, urn:nbn:de:0183-09dgh465

Published: October 5, 2009

© 2009 Friedel et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Fragestellung: Bisher war die Anwendung der Navigation zur minimalinvasiven perkutanen Verschraubung der Scaphoidfrakturunter anderem aufgrund fehlender Fixationsmöglichkeiten der Tracker nicht möglich. Bei der perkutanen Verschraubung werden Fehlplazierungen der Schraube und unbeabsichtigte Penetration des Knorpels in der Literatur mit 5–30 % angegeben. Darüberhinaus erfordert die perkutane Reposition und die Schraubenplazierung hohe intraoperatiove Strahlungszeiten. Eine intraoperative Kontrolle des Repositionsergebnisses als auch der erforderlichen Schraubenlage war bisher nur mit der intraoperativen Computertomographie möglich. Nach den Untersuchungen von Kendoff D und Mitarbeiter (1) zeigten bei 5 navigiert verschraubten Kahnbeinen bei formalinfixierten Kadaverpräparaten keine relevanten Relativbewegungen zwischen Lagerungschiene ( Scaph-Splint®) und Scaphoid. Wir entwickelten für die dorsale Verschraubung eine Ergotherapieschiene mit integriertem spine -Tracker. Bei 10 frischen Kadaveroberarmpräparaten sollte die Navigationsqualität der dorsalen perkutanen Verschraubung überprüft werden. Augrund der guten Erfahrungen wurde eine Universalschiene mit integriertem Tracker für den bereits laufenden klinischen Einsatz entwickelt.

Methodik:

  • 10 frische Oberarmkadaverpräparate
  • Stryker Navigationssytem Cart II
  • Virtual Fluoroskopie 2,1
  • NavLock-Adapter
  • Calibration Station
  • Ringadapter für Bohrmaschine
  • Pointer
  • Navigation der Bohrhülse für die Twinfix
  • Thermoplast-Armschine für li/re mit Tracker (gassterilisierbar, röntgendurchlässig)
  • Zur Navigation waren 3 Röntgenaufnahmen erforderlich.

Ergebnisse: Die OP-Zeit hat wurde von 80 Min auf 10 Minuten reduziert. Die durchschnittliche Strahlungszeit mit der 3 C-Armaufnahmen betrug 26 Sec. Bei der konventionellen perkutanen Verschraubung von 40 nicht dislozierten Kahnbeinfrakturen lag die durchschnittliche Röntgenzeit bei 98 Sekunden. Eine Schraubenpenetration wurde nicht beobachtet

Schlussfolgerung: Bei den letzten 3 Operationen konnte eine exakte Schraubenpossition erreicht werden. Die anfängliche OP-Zeit von einer Stunde wurde bei der letzten OP auf 10 Minuten reduziert. In keinem Falle kam es zur Schraubenpenetration. Die CT-Auswertung bestätigte die ständige Verbesserung der Schraubenpossition. Die experimentellen Ergebnisse ermutigten uns, mit einer klinischen prospektiven kontrollierten Studie zu beginnen. Zu diesem Zweck wurde eine Universalschiene für den dorsalen Zugang entwickelt und patentiert. Mit der Universalschiene wurden bisher bei 4 Patienten eine navigierte Kahnbeinverschraubung erfolgreich durchgeführt.