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Die navigierte Versorgung der Kahnbeinfraktur – eine experimentelle Studie und erste klinische Ergebnisse
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Published: | October 5, 2009 |
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Fragestellung: Bisher war die Anwendung der Navigation zur minimalinvasiven perkutanen Verschraubung der Scaphoidfrakturunter anderem aufgrund fehlender Fixationsmöglichkeiten der Tracker nicht möglich. Bei der perkutanen Verschraubung werden Fehlplazierungen der Schraube und unbeabsichtigte Penetration des Knorpels in der Literatur mit 5–30 % angegeben. Darüberhinaus erfordert die perkutane Reposition und die Schraubenplazierung hohe intraoperatiove Strahlungszeiten. Eine intraoperative Kontrolle des Repositionsergebnisses als auch der erforderlichen Schraubenlage war bisher nur mit der intraoperativen Computertomographie möglich. Nach den Untersuchungen von Kendoff D und Mitarbeiter (1) zeigten bei 5 navigiert verschraubten Kahnbeinen bei formalinfixierten Kadaverpräparaten keine relevanten Relativbewegungen zwischen Lagerungschiene ( Scaph-Splint®) und Scaphoid. Wir entwickelten für die dorsale Verschraubung eine Ergotherapieschiene mit integriertem spine -Tracker. Bei 10 frischen Kadaveroberarmpräparaten sollte die Navigationsqualität der dorsalen perkutanen Verschraubung überprüft werden. Augrund der guten Erfahrungen wurde eine Universalschiene mit integriertem Tracker für den bereits laufenden klinischen Einsatz entwickelt.
Methodik:
- 10 frische Oberarmkadaverpräparate
- Stryker Navigationssytem Cart II
- Virtual Fluoroskopie 2,1
- NavLock-Adapter
- Calibration Station
- Ringadapter für Bohrmaschine
- Pointer
- Navigation der Bohrhülse für die Twinfix
- Thermoplast-Armschine für li/re mit Tracker (gassterilisierbar, röntgendurchlässig)
- Zur Navigation waren 3 Röntgenaufnahmen erforderlich.
Ergebnisse: Die OP-Zeit hat wurde von 80 Min auf 10 Minuten reduziert. Die durchschnittliche Strahlungszeit mit der 3 C-Armaufnahmen betrug 26 Sec. Bei der konventionellen perkutanen Verschraubung von 40 nicht dislozierten Kahnbeinfrakturen lag die durchschnittliche Röntgenzeit bei 98 Sekunden. Eine Schraubenpenetration wurde nicht beobachtet
Schlussfolgerung: Bei den letzten 3 Operationen konnte eine exakte Schraubenpossition erreicht werden. Die anfängliche OP-Zeit von einer Stunde wurde bei der letzten OP auf 10 Minuten reduziert. In keinem Falle kam es zur Schraubenpenetration. Die CT-Auswertung bestätigte die ständige Verbesserung der Schraubenpossition. Die experimentellen Ergebnisse ermutigten uns, mit einer klinischen prospektiven kontrollierten Studie zu beginnen. Zu diesem Zweck wurde eine Universalschiene für den dorsalen Zugang entwickelt und patentiert. Mit der Universalschiene wurden bisher bei 4 Patienten eine navigierte Kahnbeinverschraubung erfolgreich durchgeführt.