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50. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

08.10.- 10.10.2009, Tübingen

Funktionsverbesserung bei posttraumatischen Kontrakturen der oberen Extremität

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Richarda Böttcher - Unfallkrankenhaus Berlin, Abteilung für Hand-, Replantations- und Mikrochirurgie, Berlin, Deutschland
  • Anastasia Choulman
  • Ulrike Schnick
  • Andreas Eisenschenk

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 50. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Tübingen, 08.-10.10.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09dgh13

doi: 10.3205/09dgh13, urn:nbn:de:0183-09dgh136

Published: October 5, 2009

© 2009 Böttcher et al.
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Text

Fragestellung: Funktionelle Defizite nach ausgedehnten kombinierten Verletzungen der oberen Extremität sind häufig nicht allein durch primär diagnostizierte Verletzungsmuster erklärlich. Sie werden oft als unveränderlicher Ausheilungszustand hingenommen, wenn konservative Therapiemaßnahmen keine wesentliche Besserung herbeiführen. Sekundäre Rekonstruktionen wie Endoprothesenimplantationen oder Nervenrekonstruktionen erscheinen dann angesichts des Funktionsdefizits als sinnlos.

Methodik: Auf der Basis von 32 Eingriffen bei posttraumatischen Kontrakturen im Bereich der Hand und des Armes wurden typische Ausfallsmuster und Funktionsdefizite klassifiziert und dargestellt. Ursachen sind neben echten Substanzverlusten häufig auch Folgen eines Kompartmentsyndroms. Bei den zugrundeliegenden Eingriffen wurden verschiedene operative Maßnahmen miteinander kombiniert. Der Funktionszuwachs nach operativen Maßnahmen wurde dokumentiert.

Ergebnisse: Durch Kombinationen von Narbenresektionen, Arthrolysen, Tenolysen, Desinsertionstenotomien und ggf. sekundäre Weichteilrekonstruktionen konnte die Funktion in der Regel deutlich verbessert werden. Je nach Lokalistation des Eingriffs ließen sich typische Komplikationsgefahren zuordnen. Die Funktionsverbesserung ergab sich am Unterarm deutlich durch eine verbesserte Rotation. Bei der Greiffunktion der Hand war die Range of Motion (ROM) weniger bedeutsam als vielmehr die Ausgangsstellung der beteiligten Finger.

Schlussfolgerung: Der zunächst nach einigen Monaten erreichte Ausheilungszustand mit Funktionsdefizien bei schweren kombinierten Verletzungen der oberen Extremität lässt sich durch sekundäre operative Maßnahmen oft bessern. Allein das Erreichen einer Schlüsselgrifffunktion bei zuvor funktionsloser Hand stellt eine Funktionsverbesserung dar. Diese bildet sich in den absoluten Bewegungsmaßen nur gering ab. Funktionelle Scores und praktische Resultate wie die Rückkehr an den Arbeitsplatz spiegeln die Ergenisse deutlich besser.