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50. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie

08.10.- 10.10.2009, Tübingen

Ergebnisse nach Defektdeckung mithilfe der A. interossea posterior Lappenplastik

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Robert Hierner - Universitätsklinikum Essen, Plastische, Rekonstruktive, Ästhetische und Handchirurgie, Essen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie. 50. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie. Tübingen, 08.-10.10.2009. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2009. Doc09dgh10

doi: 10.3205/09dgh10, urn:nbn:de:0183-09dgh107

Published: October 5, 2009

© 2009 Hierner.
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Fragestellung: Durch intensive anatomische Studien des A. Interossea-Systems des Unterarms wurden zahlreiche neue Möglichkeiten der Deckung von Weichteil- und/oder Knochendefekten im Handbereich mit Hilfe lokaler proximal und distal gestielter Lappenplastiken beschrieben.

Methodik: Bei 30 Patienten haben wir eine eine A. interossea posterior Lappenplastik durchgeführt. Es handelte sich um 18 Männer und 2 Frauen. Das Alter lag zwischen 11–82 Jahren. In einer retrospektiven klinischen Studie wurden folgende Kriterien untersucht: 1) Art der Lappenplastik, 2) Grösse der Lappenplastik, 3) Art und Anzahl von Komplikationen und 4) subjektive Bewertung des Spendergebietes durch den Patienten (sehr gut, gut, befriedigend, schlecht).

Ergebnisse: Bei 28 Patienten führten wir eine distal gestielte A. Interossea posterior- Lappenplastik, und bei 2 Patienten eine proximal gestielte A. interossea posterior Lappenplastik durchgeführt. Die durchschnittliche Lappengrösse betrug 12 x 5,5 cm. 28 von 30 Lappenplastiken heilten primär ein. Bei einem Patienten kam es postoperativ zu einer Blutung, hier erfolgte die Wundrevision, der Lappen heilte komplett ein. Bei einem Patienten erfolgte die Defektdeckung im medianen Abdomen als gestielter Lappen nach Wundheilungsstörung bei Korrektur einer medianen Bauchwandhernie mit einem Kunststoffnetz. Hier kam es zu einer Spitzennekrose im distalen Bereich und einer Randnekrose im proximalen Bereich nach Durchtrennung des Stiels. Die subjektive Bewertung des Spenderdefektes ergab 22 x gut, 6 x befriedigend und 2x schlecht.

Schlussfolgerung: Die A. Interossea posterior-Lappenplastik stellt aufgrund ihrer konstanten anatomischen Verhältnisse, einfachen Präparation und geringen funktionellen Spenderdefektes die Therapie der ersten Wahl bei Hautdefekten im Bereich der 1. Kommissur und des Handrückens dar. Aufgrund der Knochenqualität und des grossen Spenderdefektes hat sich die osteo-kutane Variante in unserer Erfahrung nicht bewährt. Wegen der feinen Vaskularisation erscheinen die distal-gestielten Lappenplastiken aus dem Interossea-Strohmgebiet nach Verletzungen im distalen Unterarmbereich riskant, und bei fehlendem eindeutigem Dopplersignal kontraindiziert.