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4. Wissenschaftlicher Kongress der Deutschen Gesellschaft für Essstörungen e. V. (DGESS)

Deutsche Gesellschaft für Essstörungen e. V.

20.03. - 22.03.2014, Leipzig

Körperzufriedenheit und plastische Operationen nach Adipositaschirurgie

Meeting Abstract

Deutsche Gesellschaft für Essstörungen e.V. (DGESS). 4. Wissenschaftlicher Kongress der Deutschen Gesellschaft für Essstörungen. Leipzig, 20.-22.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgess026

doi: 10.3205/14dgess026, urn:nbn:de:0183-14dgess0262

Published: March 17, 2014

© 2014 de Zwaan et al.
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Hintergrund: Bei vielen Patienten kommt es nach erfolgter Gewichtsreduktion an einem Überschuss an stark überdehnter und nicht mehr retraktionsfähiger Haut. Dies kann sowohl zu physischem als auch psychischem Leidensdruck führen. Es ist nicht bekannt, wie viele Patienten sich einer oder mehrer plastischer Operationen nach Adipositaschirurgie unterziehen und wie die Zufriedenheit nach den Eingriffen ist.

Methoden: Es wurden alle Patientinnen und Patienten, die seit 1997 im Herzogin Elisabeth Hospital in Braunschweig eine bariatrische Operation hatten, die zumindest 1 Jahr zurücklag (n=613), angeschrieben. Davon haben 254 die Fragebögen ausgefüllt zurückgeschickt (41,4%).

Neben Lokalisation und Anzahl der plastisch-chirurgischen Eingriffe wurden die Zufriedenheit mit einzelnen Körperteilen sowie der Wunsch nach operativen Eingriffen erfragt. Weiters wurde u.a. der Multidimensional Body-Self Relations Questionnaire (MBSRQ) ausgefüllt.

Ergebnisse: Von den Teilnehmenden waren 80,7% (n=205) Frauen und 19,3% (n=49) Männer. Das durchschnittliche Alter lag bei 47,6 Jahren. 65,4% (n=166) hatten einen Magenbypass, 21,3% (n=54) ein Magenband und 13,4% (n=34) einen Schlauchmagen. Insgesamt gaben 44 Patienten (17,3%) einen oder mehrere plastisch-chirurgische Eingriffe an. Am häufigsten wurde eine Bauchstraffung vorgenommen (n=37), gefolgt von Eingriffen an Oberschenkeln (n=11) und unterem Rücken (n=8), Brüsten (n=7) und Gesäß (n=4). Generell gaben die Befragten mit diesen Körperteilen die größte Unzufriedenheit an. Der Wunsch nach einem plastisch-chirurgischen Eingriff an diesen Körperteilen lag um die 60%.

Patienten mit plastischer Operation hatten signifikant mehr an Gewicht verloren und gaben einen längeren Zeitraum seit der adipositaschirurgischen Maßnahme an. Generell waren Patienten nach plastischer Operation zufriedener mit ihrer Attraktivität und dem generellen Aussehen ihrer Körperteile (MBSRQ) als Patienten ohne OP.

Schlussfolgerung: Die Körperzufriedenheit scheint sich nach plastisch-chirurgischen Eingriffen zu verbessern. Die langfristigen Konsequenzen auch auf die psychische Situation der Betroffenen müssen weiter untersucht werden.