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4. Wissenschaftlicher Kongress der Deutschen Gesellschaft für Essstörungen e. V. (DGESS)

Deutsche Gesellschaft für Essstörungen e. V.

20.03. - 22.03.2014, Leipzig

Das Default-Mode Netzwerk bei akuten und ehemaligen Patientinnen mit Anorexia Nervosa

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Ilka Schober - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Dresden, Deutschland
  • author Daniel Geisler - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Dresden, Deutschland
  • author Joseph King - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Dresden, Deutschland
  • author Sabine Clas - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Dresden, Deutschland
  • author Juliane Hantke - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Dresden, Deutschland
  • author Franziska Ritschel - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Dresden, Deutschland
  • author Maria Seidel - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Dresden, Deutschland
  • author Eva Seeger - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Dresden, Deutschland
  • author Jessika Weiss - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Dresden, Deutschland
  • author Veit Rössner - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Dresden, Deutschland
  • author Stefan Ehrlich - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Dresden, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Essstörungen e.V. (DGESS). 4. Wissenschaftlicher Kongress der Deutschen Gesellschaft für Essstörungen. Leipzig, 20.-22.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgess021

doi: 10.3205/14dgess021, urn:nbn:de:0183-14dgess0217

Published: March 17, 2014

© 2014 Schober et al.
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Hintergrund: In vergangenen Jahren ist das Interesse an einer neuen Anwendungsform der bildgebenen Verfahren, die sogenannten Resting State Konektivität mittels fMRT stark gestiegen. Im Fokus der Forschung stand bisher vor allem das Default Mode Network (DMN). Ein Netzwerk das, so wird vermutet, vor allem in selbstbezogene mentale Prozesse involviert ist. Gegenstand dieser Studie ist es, das Ausmaß der funktionellen Konnektivität des DMN in Patienten mit Anorexia Nervosa (acAN) zu untersuchen, eine Patientenpopulation die unteranderem dadurch klassifiziert ist, dass sie viel grübeln und sich Sorgen machen. Inhalte der Sorgen sind dabei vor allem die eigene Person im Kontext negativer Ereignisse und sozialer Situationen sowie die eigene körperliche Erscheinung. Neben acAN untersuchen wir ehemalige Anorexia Nervosa Patienten (recAN), um herauszufinden ob mögliche neuronale Veränderungen über die Genesung hinaus persistieren. In dieser Studie soll außerdem der Zusammenhang zwischen dem selbst-berichteten Ausmaß der Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper und der Konnektivität des Default Mode Netzwerkes untersucht werden.

Methoden: Resting State Daten von 103 Teilnehmern (25 akute Anorexia Nervosa Patienten (acAN), 32 ehemalige Patienten (recAN), 46 gesunde Probanden (HCW)) wurden mittels einer Independent Component Analyse mit Hilfe der Software GIFT untersucht und 20 Komponenten extrahiert. Die Gruppenkomponente, die das DMN repräsentiert, wurde durch eine signifikante Korrelation mit einer DMN Maske identifiziert. Anschließend wurden probandenspezifische spatial Maps der Komponente rekonstruiert, um einen möglichen Gruppenunterschied hinsichtlich der funktionellen Konnektivität des DMN mittels ANOVA zu untersuchen.

Ergebnisse: Erste Ergebnisse zeigten eine gesteigerte funktionelle Konnektivität in wichtigen Knotenpunkten des DMN bei acAN im Vergleich zu recAN und HCW. Eine Analyse mit Probanden die hinsichtlich Alter gematcht sind, sowie die Untersuchung von Assoziationen mit der Unzufriedenheit der Teilnehmer mit ihren eigenem Körper folgen.

Schlussfolgerung: Diese gesteigerte funktionelle Konnektivität stellt möglicherweise ein neuronales Korrelat des auf die eigene Person bezogene Sorgen-machens der acAN dar.