gms | German Medical Science

3. Wissenschaftlicher Kongress der Deutschen Gesellschaft für Essstörungen e. V. (DGESS)

Deutsche Gesellschaft für Essstörungen e. V.

23.02. - 25.02.2012, Hannover

Familienbasierte Prävention von Anorexia nervosa

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Ulrike Völker - Technische Universität Dresden, Dresden, Deutschland
  • Corinna Jacobi - Technische Universität Dresden, Dresden, Deutschland
  • Katharina Möbius - Technische Universität Dresden, Dresden, Deutschland
  • Robert Richter - Technische Universität Dresden, Dresden, Deutschland
  • Megan Jones - Stanford University School of Medicine, Stanford, Vereinigte Staaten
  • C. Barr Taylor - Stanford University School of Medicine, Stanford, Vereinigte Staaten
  • James Lock - Stanford University School of Medicine, Stanford, Vereinigte Staaten

Deutsche Gesellschaft für Essstörungen e.V. (DGESS). 3. Wissenschaftlicher Kongress der Deutschen Gesellschaft für Essstörungen. Hannover, 23.-25.02.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgess062

doi: 10.3205/12dgess062, urn:nbn:de:0183-12dgess0625

Published: February 8, 2012

© 2012 Völker et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Hintergrund: Bisherige Untersuchungen zeigen, dass Internet-gestützte präventive Interventionen insbesondere bei jungen Frauen die bereits ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Essstörung aufweisen in der Reduktion bedeutsamer Risikofaktoren wirksam sind. Im Längsschnitt konnte gezeigt werden, dass diese Art der Intervention auch die Inzidenz für bulimische Essstörungen und Binge Eating Störungen in Hochrisikogruppen senkt. Es fehlen allerdings entsprechende Studien für Anorexia nervosa (AN), ebenso fehlen spezifische auf die Risikofaktoren der AN zugeschnittene präventive Maßnahmen. Die internet-gestützte Frühintervention „Eltern als Therapeuten – E@T“ soll diese Lücke schließen. Unter Berücksichtigung des für AN typischen Ersterkrankungsalters und vorliegender Befunde zur Wirksamkeit von Behandlungsansätzen für adoleszente Patientinnen mit wurde diese Intervention als familienbasierter Ansatz konzipiert. Nach Durchführung von zwei Pilotstudien soll nun im Rahmen einer randomisierten kontrollierten Studie die Wirksamkeit dieser Intervention auf die Reduktion des Risikostatus bzw. zentraler Merkmale von AN überprüft werden. Im Rahmen des Vortrages wird über den derzeitigen Stand der Rekrutierung der noch laufenden Studie nach einem Jahr berichtet.

Methodik: Mehrstufiges Vorgehen: 1) Screening und Identifikation von Hochrisikoprobandinnen im Alter von 11–17 Jahren anhand ausgewählter Risikofaktoren und erster Symptome für AN. 2) Randomisierte kontrollierte Wirksamkeitsstudie bezüglich der Internet-gestützten Intervention im Vergleich mit einer Kontrollgruppe ohne Intervention mit bis zu 24-Monats Follow-up.

Ergebnisse: 5.126 Fragebögen wurden wurden in insgesamt 38 Schulen ausgeteiltausgeteilt. 1.072 Mädchen nahmen am Screening teil, bei 148 (13,8%) lag ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer AN vor. 30 (19,6% aller screen-positiven) Familien konnten bislang randomisiert werden. Im weiteren Verlauf der Studie brachen 11 Familien (37,9% aller randomisierten) die Teilnahme ab.

Diskussion: Diskutiert werden Maßnahmen zur Steigerung der Responserate sowie der Erhöhung der Teilnahmebereitschaft und Compliance der Eltern mit der Intervention.