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3. Wissenschaftlicher Kongress der Deutschen Gesellschaft für Essstörungen e. V. (DGESS)

Deutsche Gesellschaft für Essstörungen e. V.

23.02. - 25.02.2012, Hannover

Körperunzufriedenheit und körperbezogene Interpretationen bei Kindern mit und ohne Übergewicht

Meeting Abstract

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Deutsche Gesellschaft für Essstörungen e.V. (DGESS). 3. Wissenschaftlicher Kongress der Deutschen Gesellschaft für Essstörungen. Hannover, 23.-25.02.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgess030

doi: 10.3205/12dgess030, urn:nbn:de:0183-12dgess0304

Published: February 8, 2012

© 2012 Bender et al.
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Hintergrund: Verzerrungen in Prozessen der Informationsverarbeitung wie Interpretationsbiases zeigen sich im Zusammenhang mit Körperunzufriedenheit und könnten mit ihrer Aufrechterhaltung assoziiert sein. Da übergewichtige Kinder häufig eine höhere Körperunzufriedenheit als normalgewichtige Kinder berichten, bleibt unklar, ob solche Verzerrungen durch den Gewichtsstatus verstärkt werden.

Methodik: Aus einer SchülerInnen-Stichprobe (N=623, Alter: 11–14 Jahre) wurden anhand der Dimensionen Körperunzufriedenheit (Mediansplit der Body Esteem Scale) und des Gewichtsstatus (basierend auf selbstberichteter Gewicht und Größe) vier Extremgruppen gebildet. Körperzufriedene Kinder mit Übergewicht (ZO, n=15) und ohne (ZN, n=56) wurden mit körperunzufriedenen Kindern mit (UO, n=47) und ohne Übergewicht (UN, n=60) hinsichtlich verschiedener Körperbild-Dimensionen sowie der Interpretation mehrdeutiger Szenarien verglichen.

Ergebnisse: UO berichten weniger positive Gefühle bezüglich des Körpers und eine größere Ideal-Real-Diskrepanz als UN, wobei sich Sorgen um Figur und Gewicht nicht unterscheiden. Obwohl sich hypothesenkonforme Unterschiede zwischen körperzufriedenen und -unzufriedenen Kindern in der Interpretation der mehrdeutigen Szenarien zeigen, unterscheiden sich UO und UN nur vereinzelt .

Diskussion: Interpretationsverzerrungen bei übergewichtigen Kindern scheinen primär im Kontext einer erhöhten Körperunzufriedenheit aufzutreten und nicht zusätzlich durch den Gewichtsstatus verstärkt zu werden. Es zeigen sich kaum Unterschiede in der Körperbildstörung bei Übergewicht und Normalgewicht in gewichtsunabhängigeren Maßen.