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3. Wissenschaftlicher Kongress der Deutschen Gesellschaft für Essstörungen e. V. (DGESS)

Deutsche Gesellschaft für Essstörungen e. V.

23.02. - 25.02.2012, Hannover

Erste Ergebnisse der ANTOP-Studie

Meeting Abstract

  • Stephan Zipfel - Universitätsklinikum Tübingen
  • Wolfgang Herzog - Universitätsklinikum Heidelberg
  • Gaby Groß - Universitätsklinikum Tübingen
  • Martin Teufel - Universitätsklinikum Tübingen
  • Beate Wild - Universitätsklinikum Heidelberg
  • Katrin Giel - Universitätsklinikum Tübingen
  • Hans-Christoph Friederich - Universitätsklinikum Heidelberg

Deutsche Gesellschaft für Essstörungen e.V. (DGESS). 3. Wissenschaftlicher Kongress der Deutschen Gesellschaft für Essstörungen. Hannover, 23.-25.02.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgess023

doi: 10.3205/12dgess023, urn:nbn:de:0183-12dgess0235

Published: February 8, 2012

© 2012 Zipfel et al.
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Fragestellung: In der Praxis existieren viele verschiedene Ansätze für die Behandlung der Anorexia nervosa, gleichzeitig fehlen jedoch bis heute größere randomisierte kontrollierte Studien, die eine angemessene Evaluation von Psychotherapieverfahren für diese Störung ermöglichen. Die sogenannte ANTOP-Studie (Anorexia Nervosa Treatment of OutPatients), die bisher größte multizentrische Untersuchung weltweit zur ambulanten Psychotherapie bei erwachsenen Patientinnen mit Anorexia nervosa, soll diese Lücke schließen. Ziel der Studie ist es, die Wirksamkeit zweier spezifischer Psychotherapieverfahren, kognitive Verhaltenstherapie (CBT) und fokale psychodynamische Psychotherapie (FPT), im Vergleich zur bisher üblichen Standardbehandlung i.S. eines "Treatment as usual" (TAU) zu untersuchen.

Methoden: Für die Durchführung der Therapien im CBT- und FPT-Arm wurden gemeinsam mit internationalen Beratern spezifische Behandlungsmanuale entwickelt. Die Behandlung an insgesamt zehn deutschen universitären Essstörungszentren umfasste 40 ambulante Einzelsitzungen über eine Dauer von 10 Monaten. Zu fünf Messzeitpunkten – Baseline (T0), 4 Monate nach Therapiebeginn (T1), Therapieende (T2), 3-Monats (T3)- bzw. 1-Jahreskatamnese (T4) – fand eine ausführliche Psychodiagnostik statt. Primärer Endpunkt war dieVeränderung des Gewichts im Behandlungsverlauf, erfasst wurden außerdem Essstörungssymptomatik, psychische Begleitsymptomatik sowie Lebensqualität. Ein weiterer Fokus stellte die Untersuchung von Therapieprozessvariablen dar.

Ergebnisse: Insgesamt 243 Patientinnen wurden in die Studie eingeschlossen. Im FPT-Arm waren 66,3%, im CBT-Arm 81,3% der Patientinnen Therapie-Completer (≥27 Sitzungen). Bezüglich der Messzeitpunkte betrug die Dropout-Rate über alle Arme hinweg zu T2 21,8%, zu T4 28,8%. Weitere erste Ergebnisse werden vorgestellt und diskutiert.