Article
Vergleich tagesklinischer und stationärer Behandlung bei adoleszenter Anorexia nervosa – erste Ergebnisse einer randomisierten multizentrischen Studie in Deutschland (Andi-Studie)
Search Medline for
Authors
Published: | February 8, 2012 |
---|
Outline
Text
Hintergrund: Obwohl die stationäre Behandlung bisher immer als Behandlung der ersten Wahl für jugendliche Patientinnen mit Anorexia nervosa angesehen wurde, deuten jüngere Studien darauf hin, dass eine vollstationäre Behandlung möglicherweise mit einer schlechteren Prognose assoziiert ist.
Methodik: Aus diesem Grunde führten wir eine randomisiert-kontrollierte Studie an mehreren Kliniken durch – an den Universitätskliniken für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie in Aachen, Berlin, Würzburg, Freiburg und einem Krankenhaus der Maximalversorgung in Köln.
Nach einer obligatorischen dreiwöchigen stationären Therapie wurden die Patienten in tagesklinische oder stationäre Behandlung randomisiert. Beide Gruppen erhielten ein identisches manualisiertes und standardisiertes Behandlungsprogramm, das aus Gewichtsrehabilitation, Ernähungsberatung, individueller Psychotherapie und familienbasierten Interventionen bestand.
Ergebnisse: An dem Screening für die Untersuchung nahmen insgesamt 660 Patientinnen zwischen 11 und 18 Jahren teil, 180 Mädchen stimmten der Teilnahme zu. N=87 Patientinnen wurden in die vollstationäre, n=89 in die tagesklinische Behandlung randomisiert.
Als „primary outcome“ wurde die Differenz zwischen der Gewichtszunahme beider Gruppen ein Jahr nach stationärer Aufnahme berechnet (non-inferiority- Hypothese). Dabei gingen wir von der Hypothese aus, dass die tagesklinische Behandlung der stationären Behandlung nicht unterlegen ist. Schwerwiegende Zwischenfälle wurden nicht beobachtet. Die Drop-out Rate war mit 7% insgesamt sehr gering.
Diskussion: Die ersten Ergebnisse dieser Studie werden vorgestellt und diskutiert.