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1. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Essstörungen e. V. (DGESS)

Deutsche Gesellschaft für Essstörungen e. V.

8. ? 10.11.2007, Prien am Chiemsee

Evaluation eines ambulanten Gruppentrainings in einer Adipositas-Schwerpunktpraxis

Meeting Abstract

  • corresponding author K. Giel - Universitätsklinikum Tübingen, Psychosomatische Medizin
  • M. Binkele - Tübingen
  • P. Stübler - Tübingen
  • S. Zipfel - Tübingen
  • P. Enck - Tübingen

Deutsche Gesellschaft für Essstörungen. 1. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Essstörungen e.V. (DGESS). Prien am Chiemsee, 08.-10.11.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07dgessP6

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Published: October 24, 2007

© 2007 Giel et al.
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Ein ambulantes Gruppentraining für Adipositas-Patienten mit ernährungs- und bewegungsbezogenen sowie verhaltenstherapeutischen Elementen wurde prospektiv evaluiert. Besonderes Interesse galt den Fragen: 1. Wie erfolgreich ist die Intervention im Hinblick auf das Hauptzielkriterium einer Gewichtsreduktion? 2. Lassen sich Einflussfaktoren auf das Ausmaß der Gewichtsabnahme identifizieren (z.B. bestimmte Patientencharakteristika)?

Das ambulante Gruppentraining beinhaltet ernährungsbezogene Themen, Sport sowie verhaltenstherapeutische Elemente und wird von einem multidisziplinären Team in einer Mannheimer Schwerpunktpraxis angeboten. Zwischen 1999 und 2006 flossen die Daten von insgesamt 177 Kursteilnehmern (145 Frauen, 32 Männer, 45,48 ± 12,21 Jahre, BMI: 36.67 ± 5.57 kg/m²) aus 24 abgeschlossenen Kursen in die Evaluaton ein. Die einzelnen Kurse bestanden aus 4 bis 10 Teilnehmern und umfassten 10 bis 16 Kurseinheiten, die auf regelmäßiger Basis über einen Jahreszeitraum stattfanden. Demographische und medizinische Baselinedaten sowie das initiale Gewicht wurden zu Kursbeginn erfasst; Gewichtsmessungen wurden zu jeder Sitzung und nach Kursende erneut durchgeführt.

Die Teilnehmer des Gruppentrainings erreichten einen signifikanten Gewichtsverlust von durchschnittlich 5,55 ± 7,88 kg. Verschiedene Patientencharakteristika und Situationsvariablen waren mit einer stärkeren Gewichtsabnahme korreliert. Dabei stellte sich der spezifische Kurs, der besucht wurde, die prozentuale Anwesenheit des Patienten im Kurs sowie die Interaktion Kurs x Anwesenheit als besonders einflussreich für die erzielte Gewichtsabnahme heraus.

Adipositas-Patienten konnten nach einem multimodalen Gruppentraining 5% ihres Ausgangsgewichtes reduzieren, wobei bestimmte Subgruppen von Patienten stärker im Hinblick auf das Zielkriterium der Gewichtsabnahme profitiert haben. Situative Variablen wie Aspekte des jeweiligen Gewichtsabnahmekurses selbst sowie die Häufigkeit der Anwesenheit spielen eine kritische Rolle für den Therapieerfolg und sollten bei Planung und Durchführung ähnlicher Trainingsprogramme stärker berücksichtigt werden.