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1. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Essstörungen e. V. (DGESS)

Deutsche Gesellschaft für Essstörungen e. V.

8. ? 10.11.2007, Prien am Chiemsee

State-of-the-Art: Therapie von Bulimia Nervosa und Binge Eating Störung

Meeting Abstract

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  • corresponding author Martina de Zwaan - Universitätsklinikum Erlangen, Psychosomatische und Psychotherapeutische Abteilung

Deutsche Gesellschaft für Essstörungen. 1. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Essstörungen e.V. (DGESS). Prien am Chiemsee, 08.-10.11.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07dgessSOA2

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Published: October 24, 2007

© 2007 de Zwaan.
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Es soll ein Überblick über evidenz-basierte Leitlinien zur Behandlung der Bulimia nervosa und der Binge Eating Störung gegeben werden.

Als Grundlage für den Vortrag werden die 2004 publizierten englischen Leitlinien des National Institute for Clinical Excellence (http://www.nice.org.uk/) und die 2006 überarbeiteten amerikanischen Leitlinien der American Psychiatric Association (http://www.psych.org/) herangezogen. Deutsche Leitlinien sind derzeit in der Entwicklung.

Sowohl bei der BN als auch bei der BES zählen psychotherapeutische Ansätze als Therapie der ersten Wahl. Die meiste Evidenz liegt für kognitiv Verhaltenstherapeutische (KVT) Programme vor. Der KVT liegt ein empirisch überprüftes behaviorales Modell zugrunde, das vor allem auf die aufrechterhaltenden Mechanismen fokussiert. Alternativ können interpersonelle Therapie (IPT), dialektische Verhaltenstherapie (DVT) oder auch psychodynamische Therapie angeboten werden. Medikamentöse Therapiansätze haben in der Therapie beider Störungsbilder ebenfalls einen festen Platz. Selektive-Serotonin-Wiederaufnahmehemmer gelten als Medikation der Wahl, wobei eine höhere Dosis bessere Erfolge zeigt.

Die Langzeiterfolge sind jedoch weiterhin ungewiss und Rückfälle nach Absetzen aber auch bei medikamentöser Erhaltungstherapie sind häufig. Bei der BES führt eine Reduktion der Essanfälle in der Regel nicht zu der erhofften Gewichtsreduktion. Studien mit Sibutramin, Orlistat und Topiramat liegen vor, die Nebenwirkungen begrenzen jedoch deren Anwendung. Für eine kleine Gruppe von Betroffenen können Selbsthilfeprogramme ausreichend wirksam sein.

Für die BN und die BES liegen wirksame, evidenz-basierte therapeutische Ansätze vor. In der alltäglichen Praxis ist das Problem, dass spezialisierte Therapieangebote noch wenig verbreitet sind.