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1. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Essstörungen e. V. (DGESS)

Deutsche Gesellschaft für Essstörungen e. V.

8. ? 10.11.2007, Prien am Chiemsee

Verminderte Geschmackspapillendichte bei Nicht-Schmeckern für 6-n-Propylthiouracil (PROP) mit Anorexie

Meeting Abstract

  • corresponding author L. Wöckel - Universität Frankfurt, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
  • T. Hummel - Dresden
  • A. Jacob - Frankfurt
  • F. Poustka - Frankfurt

Deutsche Gesellschaft für Essstörungen. 1. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Essstörungen e.V. (DGESS). Prien am Chiemsee, 08.-10.11.2007. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2007. Doc07dgess35

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Published: October 24, 2007

© 2007 Wöckel et al.
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Geschmack ist ein vererbtes Merkmal und beeinflusst Essgewohnheiten und Diätverhalten. Die fungiformen Papillen (fPap) der Zunge repräsentieren das erste Segment des gustatorischen Systems um die Schmeckinformationen weiterzuleiten. Ziel dieser Studie ist es, die Anzahl der fPap in Verbindung mit der 6-n-Propylthiouracil (PROP)-Sensitivität und dem Body Mass Index (BMI) bei Patientinnen mit Essstörungen zu bestimmen.

18 Patientinnen mit Essstörungen (Anorexia oder Bulimia nervosa, Altersbereich 14–20 Jahre) und 15 altersentsprechende weibliche Probandinnen wurden in die Studie eingeschlossen. Die Anzahl der fPap wurde gemessen. Der Bittergeschmack wurde mit PROP (0.05 mmol/l) untersucht. Verschiedene BMI’s (z.B. minimaler BMI, maximaler BMI) wurden berechnet.

Anorektische Nicht-Schmecker (PROP negativ) hatten im Vergleich zu den gesunden Kontrollen eine signifikant verminderte Anzahl an fPap. Die Anzahl von fPap unterschied sich nicht signifikant zwischen Schmeckern und Nicht-Schmeckern innerhalb der Kontrollgruppe und den Essstörungsgruppen. Es zeigte sich ein Trend für einen höheren BMI bei den bulimischen und den gesunden Nicht-Schmeckern.

Eine verminderte Geschmackspapillendichte bei anorektischen Patientinnen wird von einer negativen PROP-Sensitivität begleitet. Wir stellen die Hypothese auf, dass die Variabilität für fPap und die PROP-Sensitivität möglicherweise einen Trait-Marker darstellt, der in die Pathophysiologie des Essverhaltens und die Entwicklung von Essstörungen involviert ist.