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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Urotheliales Papillom oder papilläre urotheliale Neoplasie mit geringem malignem Potential (PUNLMP) beim Jugendlichen – was war es wirklich, mit welcher Konsequenz?

Meeting Abstract

  • Ines Leopold - Klinikum Augsburg, Klinik für Kinderchirurgie, Agusburg, Deutschland
  • Harald Munding - Klinikum Augsburg, Urologische Klinik, Agusburg, Deutschland
  • Bruno Maerkl - Klinikum Augsburg, Institut für Pathologie, Agusburg, Deutschland
  • Tobias Schuster - Klinikum Augsburg, Klinik für Kinderchirurgie, Agusburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch607

doi: 10.3205/15dgch607, urn:nbn:de:0183-15dgch6070

Published: April 24, 2015

© 2015 Leopold et al.
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Text

Einleitung: Das Urotheliale Papillom ist ein benigner Tumor mit seltenem Vorkommen im Kindesalter. Histopathologisch kann die Abgrenzung zum PUNLMP schwierig sein.

Material und Methoden: Wir berichten über zwei jugendliche Patienten, ein 16-jähriges Mädchen und ein 15-jähriger Junge, welche sich mit einer intermittierenden schmerzfreien Makrohämaturie vorstellten, anfangs e.D. als Harnwegsinfektion fehlgedeutet. In beiden Fällen ließ sich sonographisch und bei dem Mädchen mittels MRT intravesikal eine gestielte, polypöse Raumforderung nachweisen. Beide Patienten zeigten bislang und in der aktuellen Diagnostik keine weitere urogenitale Fehlbildung bzw. Begleiterkrankung im Sinne prädisponierender Faktoren.

Ergebnisse: Nach urethrozystoskopischer Polypbergung (in erstem Fall aufgrund erheblicher Blutansammlung Umstieg auf offenes Vorgehen), ergab die Histopathologie bei dem Mädchen ein urotheliales Papillom. Aufgrund des deutlich verbreiterten Epithels, sowie der fokal deutlichen Überexpression von p53, deutete die referenzpathologische Begutachtung bei dem Jungen letztlich auf ein PUNLMP hin. Anfangs stand auch die Diagnose eines papillären Urothelkarzinoms (pTa, low grade) zur Diskussion. Beide Patienten erhielten ein individualisiertes Nachsorgekonzept. Das Mädchen mit dem urothelialen Papillom wurde bisher sonographisch nachkontrolliert, der Junge mit dem PUNLMP zunächst zystoskopisch i.R. einer Anbindung an die Kinderurologische Sprechstunde. Beide Patienten sind bislang (follow up 2,5 Jhr. und 3 Mo.) rezidivfrei.

Schlussfolgerung: Unter Berücksichtigung der aktuellen Literaturübersicht wird die Höhe des Rezidivrisikos beider urothelialer Neoplasien diskutiert, insbesondere mit der Frage weiterer invasiver Kontrolluntersuchungen.