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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Leistenhernienreparation unter Spinal-Anästhesie bei Kindern – Insbesondere geeignet bei erhöhtem Risiko und Inkarzeration

Meeting Abstract

  • Andreas Lambertz - Universitätsklinikum Aachen, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Aachen, Deutschland
  • Gereon Schälte - Universitätsklinikum Aachen, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Aachen, Deutschland
  • Ulf Peter Neumann - Universitätsklinikum Aachen, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Aachen, Deutschland
  • Christian Daniel Klink - Universitätsklinikum Aachen, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Aachen, Deutschland
  • Gerhard Steinau - Universitätsklinikum Aachen, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Aachen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch604

doi: 10.3205/15dgch604, urn:nbn:de:0183-15dgch6042

Published: April 24, 2015

© 2015 Lambertz et al.
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Text

Einleitung: Bei Kindern und insbesondere bei Frühgeborenen liegt die Prävalenz der Leistenhernie bei bis zu 30% und geht mit hohen Inkarzerationsraten einher. Da dieses Patientenkollektiv per se ein erhöhtes Narkoserisiko trägt, besteht wachsendes Interesse an der Nutzung der Spinal-Anästhesie. Es war das Ziel dieser Arbeit zu zeigen, dass die Spinal-Anästhesie hier nicht nur sicher durchführbar, sondern insbesondere für Kinder mit erhöhtem Risiko und Hernieninkarzeration geeignet ist.

Material und Methoden: Zwischen 2003 und 2013 wurden in unserer Einrichtung 100 Kinder, die zum Operationszeitpunkt jünger als sechs Monate waren, bei Leistenhernie operiert. Deren Daten wurden gesammelt und retrospektiv ausgewertet. In Abhängigkeit vom gewählten Anästhesieverfahren wurden die Patienten in zwei Gruppen unterteilt (Spinal-Anästhesie vs. Vollnarkose).

Ergebnisse: Eine Spinal-Anästhesie wurde bei 69 Kindern durchgeführt, während 31 Patienten unter Vollnarkose operiert wurden. In 7 dieser 31 Fälle wurde die Vollnarkose wegen frustraner spinaler Punktion gewählt. Die Kinder, die in Spinal-Anästhesie operiert wurden, waren signifikant kleiner (54 ± 4 cm vs. 57 ± 4 cm; p = 0.001), ihr Körpergewicht war niedriger (4047 ± 1002 g vs. 5327 ± 1376 g; p < 0.001) und die Rate an Frühgeborenen war höher (26% vs. 4%; p = 0.017) im Vergleich zur Kontrollgruppe. In beiden Gruppen wurden weder chirurgische noch anästhesiologische Komplikationen beobachtet. Von 8 notfallmäßigen Hernienreparationen bei Inkarzeration wurden 7 in Spinal-Anästhesie durchgeführt und die Zahl der relevanten Vorerkrankungen war in dieser Gruppe höher (11% vs. 3%; p = 0.54).

Schlussfolgerung: Die Leistenhernienreparation unter Spinal-Anästhesie scheint bei Kindern und Neugeborenen sicher durchführbar und insbesondere für Fälle mit erhöhtem Risiko und Hernieninkarzeration geeignet zu sein.