gms | German Medical Science

132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Retrospektive Analyse von 115 behandelten Poplitealarterienaneurysmen – eine Single-Center-Studie

Meeting Abstract

  • Stefan Ludwig - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden, Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Dresden, Deutschland
  • Robert Beuthner - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden, Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Dresden, Deutschland
  • Florian Ehehalt - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden, Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Dresden, Deutschland
  • Hendrik Bergert - HELIOS Klinikum Erfurt, Gefäßchirurgie und endovaskuläre Chirurgie, Erfurt, Deutschland
  • Jürgen Weitz - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden, Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Dresden, Deutschland
  • Robert Grützmann - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden, Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Dresden, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch600

doi: 10.3205/15dgch600, urn:nbn:de:0183-15dgch6008

Published: April 24, 2015

© 2015 Ludwig et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Einleitung: Das Poplitealarterienaneurysma (PAA) ist nach dem Aortenaneurysma die zweithäufigste Aneurysmaentität. Bei akuter Symptomatik kann der Verlauf häufig deletär sein und eine Majoramputation notwendig machen. Die aktuelle Therapieindikation ergibt sich bei asymtpomatischen Aneurysmata bei einem Diameter ≥ 2cm. Dabei kommen vor allem operative, seltener endovaskuläre Verfahren zum Einsatz. Ebenso verhält es sich beim symptomatischen PAA, wobei hier in Abhängigkeit der Ausprägung der akuten Ischämie (erhaltenen Sensomotorik) eine lokoregionäre Katheter-basierte-Lysetherapie vorgeschaltet werden kann.

Material und Methoden: Im Zeitraum von 1994 bis 2012 wurden in der Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie des Universitätsklinikums der TU Dresden 76 Patienten mit 115 Poplitealarterienaneurysmata behandelt (männlich - 97,4%, weiblich - 2,6%). Das Durchschnittsalter betrug 66,1 ± Jahre. Es erfolgte die Auswertung hinsichtlich Eingriff-spezifischer Mortalität und Morbidität sowie primären und sekundären Offenheitsraten der poplitealen Rekonstruktion.

Ergebnisse: Von den 115 Poplitealarterienaneurysmata wurden 80 operativ behandelt, 8 interventionell (d. h. mittels Katheter-Lyse und Stentimplantation oder Operation) und 27 konservativ geführt (Diameter < 2cm). Bei Symptomatik wurden 88,6% der PAA primär operativ versorgt. Die 30-Tage-Offenheitsrate der operierten PAA unseres Patientenkollektivs betrug primär 90%, die sekundäre 95%. Die 30-Tage-Majoramputationsrate der akut operierten PAA lag in unserem Kollektiv bei 2,6%. Bei elektiv operierten PAA musste keine Majoramputation innerhalb der ersten 30 postoperativen Tage durchgeführt werden. Im Langzeitverlauf betrug die Major-Amputationrate der notfallmäßig operierten Patienten 20,5%. Elektiv operierte Patienten, die mit prothetischem Material versorgt wurden, mussten in 7,3% Major-amputiert werden.

Schlussfolgerung: Die längerfristigen Offenheitsraten zwischen akut und elektiv operierten PAA unterscheiden sich in unserer Studie nicht signifikant. Die frühe Majoramputationsrate war hingegen deutlich höher bei den akut Operierten, ebenso bei den mit synthetischem Bypassmaterial therapierten PAA und denen mit einem schlechten Runoff-Status.