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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Vergleichende Untersuchung des Cross Face Nerve Graft und des N. massetericus als Spendernerven für den freien funktionellen Muskeltransfer zur dynamischen Mundwinkelreanimation bei Fazialisparese

Meeting Abstract

  • Steffen U. Eisenhardt - Uniklinik Freiburg, Plastische und Handchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • Jan Thiele - Uniklinik Freiburg, Plastische und Handchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • Bjoern G. Stark - Uniklinik Freiburg, Plastische und Handchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • Holger Bannasch - Uniklinik Freiburg, Plastische und Handchirurgie, Freiburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch592

doi: 10.3205/15dgch592, urn:nbn:de:0183-15dgch5928

Published: April 24, 2015

© 2015 Eisenhardt et al.
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Text

Einleitung: Zur Rekonstruktion der Mundwinkelmotilität bei Fazialisparese gilt das zweizeitige Vorgehen mit Crossface Nerve Graft (CFNG) und freiem funktionellen Muskeltransfer als “Gold-Standard”. Eine einzeitige Alternative ist der Anschluss des Muskels an den N. massetericus, einem motorischen Endast aus dem N. trigeminus.

Material und Methoden: In einer retrospektiven Analyse untersuchten wir acht Patienten die eines der beiden Verfahren (jeweils 4 Patienten pro Gruppe) zur Mundwinkelreanimation erhalten hatten. Als funktioneller Parameter wurde die Verkürzung des Abstandes vom Tragus zur oralen Commisur als Maß der Muskelkontraktion gemessen. Des Weiteren wurde die Zeit vom ersten operativen Eingriff bis zur ersten Muskelkontraktion, die Sponatnität des Lachens sowie die Anzahl der Folgeeingriffe ausgewertet.

Ergebnisse: Der Masseteranschluss führt innerhalb von 3 Monaten zur Reinnervation des Muskels, bei dem zweizeitigen Verfahren vergehen in allen Fällen über 12 Monate. Ein spontanes Lachen kann beim Masseteranschluss nicht in allen Patienten erzielt werden (50%). Die Mundwinkelexkursion ist mit beiden Verfahren in Bezug auf die Exkursionsstrecke symmetrisch zur gesunden Gegenseite, jedoch ist die Exkursion der N. massetericus innervierten Muskeln signifikant größer als die der CFNG-innervierten Muskeln. Die Mehrzahl der Patienten mit Masseteranschluss unterzogen sich einem Folgeeingriff zur Lappenausdünnung bei großem Restvolumen des Muskels.

Schlussfolgerung: Der Anschluss an den Masseternerv ist eine einzeitige Alternative für freie funktionelle Muskellappenplastiken zur fazialen Reanimation. Der Masseteranschluss führt in der Regel zu einer größeren Kontraktionsamplitude des Muskels und zur schnelleren Wiederherstellung der Funktion bei eingeschränkter Spontanität des Lachens.