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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Möglichkeiten und Grenzen der minimal-invasiven Chirurgie bei Neugeborenen mit kongenitaler Zwerchfellhernie

Meeting Abstract

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  • Katrin Bettina Zahn - UMM Mannheim, Kinderchirurgische Klinik, Mannheim, Deutschland
  • Thomas Schaible - UMM Mannheim, Kinderchirurgische Klinik, Mannheim, Deutschland
  • Lucas M. Wessel - UMM Mannheim, Kinderchirurgische Klinik, Mannheim, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch575

doi: 10.3205/15dgch575, urn:nbn:de:0183-15dgch5754

Published: April 24, 2015

© 2015 Zahn et al.
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Einleitung: Die minimal-invasive Chirurgie hat bei Neugeborenen mit kongenitaler Zwerchfellhernie in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Bislang werden allerdings höhere Rezidiv-Raten berichtet. Auch wird diskutiert, ob die intraoperative Hyperkapnie einen negativen Einfluß auf die weitere neurologische Entwicklung dieser Kinder hat.

Material und Methoden: Über 90% der überlebenden an unserer Klinik behandelten Neugeborenen mit kongenitaler Zwerchfellhernie werden im Rahmen unseres standardisierten interdisziplinären Nachsorgeprogrammes longitudinal nachuntersucht.

Ergebnisse: Seit 2008 wurden 83 Säuglinge minimal-invasiv operiert, wobei bei 19 Patienten zum offenen Verfahren konvertiert wurde (Defektgröße, Ventilationsprobleme, technische Probleme). Die Operation wurde einmal laparoskopisch und in 63 Fällen thorakoskopisch beendet. Bei 48 Patienten erfolgte ein Primärverschluß des Zwerchfells, bei 16 Kindern wurde ein Patch eingenäht. Die Überlebensrate lag bei 100%. Bei 9 von 63 thorakoskopisch versorgten Patienten trat ein Rezidiv auf (14,3%), von denen 2 thorakoskopisch behoben wurden. Im offen operierten Patientenkollektiv lag die Rezidivrate bei 4,8%. Bislang trat bei den minimal-invasiv operierten Patienten weder ein operationsbedürftiger gastro-ösophagealer Reflux noch ein Ileus auf. In Bezug auf die neurologische Entwicklung lagen die Kinder im ET 6-6 absolut im Altersnormbereich.

Schlussfolgerung: Bei entsprechender Patientenselektion stellt die minimal-invasive Chirurgie bei Neugeborenen mit kongenitaler Zwerchfellhernie eine Alternative dar, die ein deutlich geringeres Risiko für einen postoperativen Bridenileus birgt. Negative Auswirkungen auf die neurologische Entwicklung der Kinder konnten im standardisierten Entwicklungstest nicht festgestellt werden. Die höhere Rezidivrate ist langfristig weiter senkbar, wenn entsprechende Selektionskriterien und technische Besonderheiten berücksichtigt werden.