gms | German Medical Science

132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Fetoskopische abdominelle Dekompression der angeborenen Zwerchfellhernie – ein Schafmodell

Meeting Abstract

  • Robert Bergholz - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Kinderchirurgie, Hamburg, Deutschland
  • Felipe Fromm - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Kinderchirurgie, Hamburg, Deutschland
  • Kaharina Wenke - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Kinderchirurgie, Hamburg, Deutschland
  • Thomas Krebs - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Kinderchirurgie, Hamburg, Deutschland
  • Michael Boettcher - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Kinderchirurgie, Hamburg, Deutschland
  • Kurt Hecher - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Kinderchirurgie, Hamburg, Deutschland
  • Konrad Reinshagen - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin, Hamburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch573

doi: 10.3205/15dgch573, urn:nbn:de:0183-15dgch5730

Published: April 24, 2015

© 2015 Bergholz et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Einleitung: Die fetoskopische Trachealokklusion (FETO) gilt als aktueller Standard der pränatalen Behandlung einer schwergradigen angeborenen Zwerchfellhernie (CDH), ist aber nicht in der Lage den ursächlichen Schaden – den Druck des intrathorakalen Darmes auf die sich entwickelnde Lungen – abzuwenden. Im Gegensatz dazu konnte in Tiermodellen gezeigt werden, dass eine abdominelle Dekompression (AD) zu einer Reduktion des intrathorakal liegenden Darmes und somit einer Druckentlastung der Lungen führt. Da diese Eingriffe bisher nur offen chirurgisch durchgeführt wurden und die offene fetale Chirurgie ein nicht unerhebliches Risiko für Mutter und ungeborenes Kind birgt, war das Ziel der vorliegenden Studie ein Tiermodell zur fetoskopischen (minimal-invasiven) abdominellen Dekompression zu entwickeln.

Material und Methoden: In acht Feten einlingsträchtiger Schwarzkopfschafe wurde eine CDH chirurgisch erzeugt. Zwei Wochen später wurde das Abdomen bei fünf Feten fetoskopisch eröffnet. Drei Tiere dienten als Kontrollen. Am Ende der Schwangerschaft wurden die Feten mittels Kaiserschnitt entbunden und evaluiert.

Ergebnisse: Ein Fetus verstarb nach Erzeugung der CDH, zwei nach fetoskopischer AD an Amnioninfektion – nach Erweiterung der postoperativen Antibiotikatherapie waren keine Amnioninfektionen mehr zu verzeichnen. Die lung to body weight ratio (LBWR) war in der Gruppe AD höher als bei den Kontrollen. Stereologische Untersuchungen ergaben eine Abnahme der Alveolarseptendicke und Atelektasen in der Gruppe AD im Vergleich zu den Kontrollen.

Schlussfolgerung: Diese Ergebnisse stützen die bisherigen Erkenntnisse aus offen chirurgischen Modellen, dass eine abdominelle Druckentlastung eines Fetus mit CDH zu einer Reduktion des auf die sich entwickelnde Lunge wirkenden Druckes führt und die Lungenhypoplasie mit bronchopulmonaler Dysplasie vermindern zu mag. Ob die AD dem bisherigen Standard (FETO) überlegen ist, kann nur in vergleichenden Studien evaluiert werden.