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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Herausforderung und Grenzen der minimal invasiven Nephrektomie bei Wilms-Tumoren

Meeting Abstract

  • Andreas Schmidt - Universitätskinderklinik, Kinderchirurgie und Kinderurologie, Tübingen, Deutschland
  • Steven Warmann - Universitätskinderklinik, Kinderchirurgie und Kinderurologie, Tübingen, Deutschland
  • Jan Godzinski - Marciniak Hospital, Department of Pediatric Surgery, Wroclaw, Poland
  • Guido Seitz - Universitätskinderklinik, Kinderchirurgie und Kinderurologie, Tübingen, Deutschland
  • Rupert Handgretinger - Universitätskinderklinik, Pädiatrische Hämatologie und Onkologie, Tübngen, Deutschland
  • Norbert Graf - Universitätsklinikum des Saarlandes, Klinik für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie, Homburg/Saar, Deutschland
  • Jörg Fuchs - Universitätskinderklinik, Kinderchirurgie und Kinderurologie, Tübingen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch570

doi: 10.3205/15dgch570, urn:nbn:de:0183-15dgch5709

Published: April 24, 2015

© 2015 Schmidt et al.
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Text

Einleitung: Die Tumornephrektomie ist der häufigste Eingriff bei unilateralen Wilms-Tumoren. Eine Alternative zur konventionellen Chirurgie stellt die laparoskopische Tumornephrektomie dar. Bisher fehlen Auswertungen von multizentrischen Studien.

Material und Methoden: 25 registrierte Patienten aus der SIOP 2001 Studie mit laparoskopischer Wilms-Tumornephrektomie wurden hinsichtlich des Outcomes, des Stagings und des Lymphknotensamplings analysiert. 11 Patienten der Children’s Cancer and Leukaemia Group (CCLG) aus Großbritannien, 8 Patienten der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH), 5 Patienten der French Society against cancers in children and adolescents (SFCE) sowie 1 Patient der Brazilian Wilms Tumor Study Group (GCBTTW) wurden in die Studie eingeschlossen.

Ergebnisse: Alle Patienten wurden nach SIOP 2001 mit neoadjuvanter Chemotherapie behandelt. Das Mediane Alter bei OP war 40,35 Monate (14,3-65,4). Das Mediane Tumorvolumen bei Diagnosestellung war 177,5 ml (46,5-958) und bei OP 73,0 ml (3,8-776). Tumorspillage trat intraoperativ nicht auf. Das Mediane Follow up betrug 47 Monate (2-114). Das Patientenkollektiv wies ein Overall Survival von 100% und ein Event Free Survival von 95,8% auf. Ein korrektes Lymphknotensampling (mehr als 6) wurde in 2 von 25 Fällen durchgeführt.

Schlussfolgerung: Die laparoskopische Tumornephrektomie bedarf einer großen Erfahrung in der minimal invasiven Chirurgie des oberen Harntraktes. Jedoch sollte die nierenerhaltende Tumorresektion immer Therapie der ersten Wahl sein, unter sorgfältiger Patientenselektion. Bei fehlendem Response auf die Chemotherapie, Überschreiten des Tumors der ipsilateralen Paravertebrallinie sowie präoperativer Tumorruptur sollte die minimal invasive Chirurgie nicht durchgeführt werden. Alle Kriterien der offenen Chirurgie müssen auch beim minimal invasiven Ansatz berücksichtigt werden insbesondere das Lympnknoten-Sampling. Basierend auf diesen Ergebnissen verfasst die SIOP-Gruppe aktuell neue Richtlinien zur minimal invasiven Chirurgie beim Wilms-Tumor.