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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Weichteilsarkome der oberen Extremität – eine onkochirurgische und rekonstruktive Herausforderung

Meeting Abstract

  • Holger Bannasch - Universitätsklinik Freiburg, Plastische und Handchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • Eugenia Schwarzkopf - Universitätsklinik Freiburg, Plastische und Handchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • G. Björn Stark - Universitätsklinik Freiburg, Plastische und Handchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • Steffen U. Eisenhardt - Universitätsklinik Freiburg, Plastische und Handchirurgie, Freiburg, Deutschland
  • Georgios Koulaxouzidis - Universitätsklinik Freiburg, Plastische und Handchirurgie, Freiburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch566

doi: 10.3205/15dgch566, urn:nbn:de:0183-15dgch5662

Published: April 24, 2015

© 2015 Bannasch et al.
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Text

Einleitung: Weichteilsarkome an der oberen Extremität stellen aufgrund der engen anatomischen Lagebezüge zu wesentlichen Leitungsbahnen eine besondere chirurgische Herausforderung dar. Das Erreichen einer R0 Situation ist oftmals anspruchsvoller als an der unteren Extremität, wo vor allem die häufig im proximalen Bereich gelegenen Weichteilsarkome eher „einfach“ weit zu resezieren sind. Da es nach wie vor keine „Onkochirurgie“ als Spezialdisziplin in Deutschland gibt, sind hier zumeist Plastische Chirurgie, Orthopädie und Handchirurgie gefordert.

Material und Methoden: Es erfolgte eine dateigestützte retrospektive Analyse der im Zeitraum von 2003 - 2013 behandelten Sarkompatienten der eigenen Klinik. Erhoben wurden deskriptive Krankheitsdaten, der Krankheitsverlauf, die onkochirurgische Therapie und die rekonstruktiven Maßnahmen.

Ergebnisse: Insgesamt 204 (Follow up Zeit im Median: 38 Monate) Patienten mit Weichteilsarkom konnten eingeschlossen werden, wovon 53,9% auswärtige vorbehandelt waren. Alle Patienten wurden nach interdisziplinärem Beschluss im Sarkomboard multimodal therapiert, wobei die Chirurgie deutlich im Vordergrunde stand.

An der oberen Extremität wurden insgesamt 37 Patienten behandelt. Von diesen Patienten benötigten 26 (=70%) eine Rekonstruktion, welche in den meisten Fällen einzeitig durchgeführt wurde. Patienten mit Sarkomen an der unteren Extremität benötigten nur in 50% der Fälle eine rekonstruktive Maßnahme. Die rekonstruktiven Maßnahmen beinhalteten das gesamte rekonstruktive Spektrum der Plastischen und Handchirurgie (Sehnentransfers, Sehneninterpositionen, freie funktionelle Muskeltransfers, lokale Lappenplastiken, freie Lappenplastiken und Zehentransfers).

Schlussfolgerung: Ein befriedigendes onkologisches und funktionelles Ergebnis in der Behandlung von Patienten mit Weichteilsarkomen der oberen Extremität erfordert das Beherrschen aller plastisch-rekonstruktiven und handchirurgischen Techniken im Rahmen eines multimodalen interdisziplinären Therapieumfelds.