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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Dual-loop-Rekonstruktion mit isolierter Pankreatikojejunostomie versus konventionelle Rekonstruktion nach Pankreatikoduodenektomie – eine systematische Übersichtsarbeit und Meta-Analyse

Meeting Abstract

  • Ulla Klaiber - Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Heidelberg, Deutschland
  • Pascal Probst - Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Heidelberg, Deutschland
  • Phillip Knebel - Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Heidelberg, Deutschland
  • Pietro Contin - Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Heidelberg, Deutschland
  • Markus K. Diener - Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Heidelberg, Deutschland
  • Markus W. Büchler - Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Heidelberg, Deutschland
  • Thilo Hackert - Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Heidelberg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch553

doi: 10.3205/15dgch553, urn:nbn:de:0183-15dgch5530

Published: April 24, 2015

© 2015 Klaiber et al.
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Einleitung: Die postoperative Pankreasfistel (POPF) ist die wichtigste potentiell gefährliche Komplikation nach partieller Pankreatikoduodenektomie (PD). In mehreren aktuellen Studien wurde der Einfluss der Rekonstruktion der Magen-Darm-Kontinuität nach PD auf die POPF untersucht. Im Gegensatz zur klassischen Rekonstruktion, bei der Pankreas und Gallengang an dieselbe Jejunalschlinge anastomosiert werden, dient die Dual-loop-Rekonstruktion der Diversion von Pankreassekret und Galleflüssigkeit um die Aktivierung von Pankreasenzymen zu verhindern und damit das Risiko einer POPF zu reduzieren. Diese Systematische Übersichtsarbeit und Meta-Analyse fasst die Evidenz zur Wirksamkeit und Sicherheit der Dual-loop-Rekonstruktion im Vergleich zur konventionellen Rekonstruktion zusammen.

Material und Methoden: Randomisiert kontrollierte Studien (RCTs) und kontrollierte klinische Studien (CCTs), die die Dual-loop- und konventionelle Rekonstruktion miteinander vergleichen, wurden systematisch in MEDLINE, EMBASE und CENTRAL erfasst und die methodische Studienqualität nach definierten Kriterien beurteilt (Critical Appraisal). Für definierte Endpunkte wurden Random-effects-Analysen durchgeführt und die Ergebnisse als gewichtetes relatives Risiko oder mittlere Differenz mit zugehörigem 95%-Konfidenzintervall angegeben.

Ergebnisse: Von 83 Studien wurden drei RCTs und vier CCTs mit insgesamt 802 Patienten eingeschlossen. Hinsichtlich der Endpunkte POPF, verzögerte Magenentleerung, Blutung, intra-abdominelle Flüssigkeitskollektion/Abszess, Galleleckage, Morbidität, Mortalität, Re-Interventionen/-Operationen, Blutverlust und Dauer des Krankenhausaufenthaltes zeigten sich keine signifikanten Unterschiede zwischen beiden Rekonstruktionen. Die Operationsdauer ist bei Dual-loop-Rekonstruktion signifikant länger als bei konventioneller Rekonstruktion (p=0,02). Abbildung 1 [Abb. 1]

Schlussfolgerung: Die Analyse der vorliegenden Daten zeigt auf hohem Evidenzgrad, dass die Dual-loop-Rekonstruktion der konventionellen Rekonstruktion hinsichtlich des Auftretens der POPF und anderer wichtiger Komplikationen nicht überlegen ist, aber signifikant länger dauert. Weitere Überlegenheitsstudien zu dieser Fragestellung sind nicht erforderlich.