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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Appendektomie und Cholezystektomie in der Weiterbildung an einer Universitätsklinik. Was hat sich geändert?

Meeting Abstract

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  • Tobias Huber - Universitätsmedizin Mainz, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Mainz, Deutschland
  • Markus Paschold - Universitätsmedizin Mainz, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Mainz, Deutschland
  • Hauke Lang - Universitätsmedizin Mainz, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Mainz, Deutschland
  • Werner Kneist - Universitätsmedizin Mainz, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Mainz, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch515

doi: 10.3205/15dgch515, urn:nbn:de:0183-15dgch5154

Published: April 24, 2015

© 2015 Huber et al.
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Einleitung: In den letzten 10 Jahren haben sich die Anforderungen für die Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinchirurgie und Viszeralchirurgie geändert. Ziel einer Untersuchung war es, sich ergebende Konsequenzen anhand der klassischen Ausbildungseingriffe Appendektomie und Cholezystektomie darzustellen.

Material und Methoden: Im Zeitraum von 2005 bis 2014 wurden alle Appendektomien und Cholezystektomien der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie der Universitätsmedizin Mainz retrospektiv ausgewertet. Es wurde eine Gruppierung der Operateure in Assistenz-, Fach- und Oberärzte durchgeführt. Weiterhin wurde nach laparoskopischen und konventionellen Eingriffen stratifiziert (laparoskopische und konventionelle Appendektomie: LAE, AE; laparoskopische und konventionelle Cholezystektomie: LCE, CE).

Ergebnisse: Die Mehrzahl der 3297 Operationen erfolgte laparoskopisch (894 LAE vs. 643 AE und 1222 LCE vs. 538 CE).

Im analysierten Zeitraum ist sowohl für die Appendektomie als auch für die Cholezystektomie eine signifikante Zunahme der laparoskopischen Operationstechnik zu verzeichnen (p<0.001; p=0.004). Während die Rate im Jahr 2005 für die LA bei 3,2% und für die LCE bei 65,3% lag, betrug sie im Jahr 2013 für die LAE 96,4% und für die LCE 79,6%. Der Anteil an Eingriffen durch Weiterbildungsassistenten (WBA) hat im Verlauf des analysierten Zeitraumes für beide Operationen signifikant zugenommen (p<0.001).

Von 2005 bis 2007 waren 17,6% (77/436) Appendektomien Ausbildungseingriffe. Dabei erfolgte eine LAE in 5,7% der Fälle und wurde nicht durch WBA durchgeführt. In den Jahren von 2008 bis 2014 erhöhte sich die Rate der Ausbildungseingriffe bei Appendizitis auf 63,5% (694/1092). Die jährliche Rate der LAE durch WBA lag bei 57,3% (19,1% - 66,9%). Für die Cholezystektomie lag der Anteil an Ausbildungseingriffen von 2005-2007 bei 13,8% (79/572). Eine LCE durch WBA erfolgte bis 2007 in 16,5% (55/334). Von 2008 bis 2014 waren 47,8% der Cholezystektomien durch WBA operiert worden (532/ 1114). Die Rate an LCE durch WBA lag bei 51,1% (33,1% - 65,9%).

Die Auswertung der laparoskopischen Eingriffe im Zeitraum von 2008-2014 zeigt bei der LAE eine statistisch signifikant verlängerte Operationszeit bei WBA im Vergleich zu Fach- und Oberärzten (Median (IQR): 54 min (38;67) vs. 51 min (43;68), p=0.003) und eine kürzere postoperative Liegedauer (Median (IQR) 3d (2;3); 3d (3,4) p<0.001). Dies trifft auch für die LCE zu (Operationsdauer: Median (IQR): 81 min (65;103) vs. 73 min (52;99), p<0.001; Verweildauer: Median (IQR) 3d (2;3); 3d(3,4) p<0.001).

Der Anteil der laparoskopischen Eingriffe die durch WBA durchgeführt wurden sind sowohl in der Regelarbeitszeit als auch im Bereitschaftsdienst über die untersuchten Jahre gleich (LAE p=0.307; LCE p=0.103). Jedoch zeigt sich im Zeitraum von 2008-2014, dass WBA im Bereitschaftsdienst signifikant häufiger laparoskopisch operierten (LAE: p=0.073; LCE: p<0.001).

Schlussfolgerung: Laparoskopische Ausbildungseingriffe haben entsprechend der operationstechnischen Entwicklungen und dem Weiterbildungskatalog konsequent zugenommen. Dies gilt sowohl für die reguläre Arbeitszeit, als auch für den Bereitschaftsdienst.