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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Der prognostische Einfluss der DNA Zytometrie auf das adjuvante Therapieansprechen beim resezierten Pankreasadenokarzinom

Meeting Abstract

  • Fritz Klein - Klinik für Allgemein-, Visceral- und Transplantationschirurgie, Charité Universitätsmedizin Berlin - Campus Virchow Klinikum, Berlin, Deutschland
  • Marcus Bahra - Klinik für Allgemein-, Visceral- und Transplantationschirurgie, Charité Universitätsmedizin Berlin - Campus Virchow Klinikum, Berlin, Deutschland
  • Johann Pratschke - Klinik für Allgemein-, Visceral- und Transplantationschirurgie, Charité Universitätsmedizin Berlin - Campus Virchow Klinikum, Berlin, Deutschland
  • Uwe Pelzer - Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Hämatologie, Onkologie und Tumorimmunologie, Charité Universitätsmedizin Berlin – Campus Virchow Klinikum, Berlin, Deutschland
  • Hanno Riess - Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Hämatologie, Onkologie und Tumorimmunologie, Charité Universitätsmedizin Berlin – Campus Virchow Klinikum, Berlin, Deutschland
  • Jana Striefler - Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Hämatologie, Onkologie und Tumorimmunologie, Charité Universitätsmedizin Berlin – Campus Virchow Klinikum, Berlin, Deutschland
  • Helmut Oettle - Zentrum für Tumormedizin, Onkologische und Hämatologische Schwerpunkpraxis, Friedrichshafen, Deutschland
  • Marianne Sinn - Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Hämatologie, Onkologie und Tumorimmunologie, Charité Universitätsmedizin Berlin – Campus Virchow Klinikum, Berlin, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch498

doi: 10.3205/15dgch498, urn:nbn:de:0183-15dgch4989

Published: April 24, 2015

© 2015 Klein et al.
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Text

Einleitung: Basierend auf den kontinuierlichen Fortschritten im Bereich der interdisziplinären Behandlungsmöglichkeiten des duktalen Pankreasadenokarzinoms gilt es möglichst individualisierte Therapiekonzepte zu etablieren. Dazu bedarf es einer Reevaluation prognostisch relevanter Faktoren. Das Ziel dieser Studie war eine Analyse der prognostischen Signifikanz des DNA-Index in Kombination mit klassischen histopathologischen Faktoren in Bezug auf das krankheitsfreie Überleben und Gesamtüberleben innerhalb des Patientenkollektivs der CONKO-001 Studie.

Material und Methoden: Als Teil der CONKO-001 Studie wurden 368 Patienten mit R0 oder R1 reseziertem, histologisch gesicherten Pankreasadenokarzinom entweder für einen Behandlungsarm mit 6 Zyklen Gemcitabin oder in eine Beobachtungsgruppe ohne Therapie randomisiert. Von insgesamt 143 dieser Patienten lagen gefrorene Paraffin eingebettete Tumorgewebsproben vor, an welchen wir mittels DNA Videobild Zytometrie eine DNAIndex Analyse durchführten.

Ergebnisse: Das mediane krankheitsfreie Überleben (DFS: 7,3 vs. 14,3 Monate; p = 0,004) und auch das mediane Gesamtüberleben (OS: 16,6 vs. 29,2 Monate; p = 0,011) waren in der Gruppe der Patienten mit einem erhöhten DNA-Index (> 1,4) signifikant erniedrigt. In der multivariaten Analyse zeigten sich sowohl der DNA-index (DFS: HR 0.56; 95% KI 0.39-0.82; p = 0.002; OS: HR 0.65; 95% KI 0.46-0.93; p= 0.019), als auch das Tumorgrading (DFS: HR 0.59; 95% KI 0.41-0.85; p = 0.004; OS: HR 0.59; 95% CI 0.41-0.85; p = 0.004) als individuelle prognostische Faktoren für das krankheitsfreie Überleben und Gesamtüberleben.

Basierend auf der DNA-Index/Tumorgrading Analyse konnten die folgenden drei prognostischen Subgruppen identifiziert werden: “gut” (niedriger DNA Index + G1/G2 Tumor Grading) vs. “intermediär” (niedriger-DNA Index + G3 Tumor Grading bzw. hoher Dann-Index + G1/2 Tumor Grading) vs. “schlecht” (hoher-DNA Index + G3 Tumor grading).

Diese drei Subgruppen unterschieden sich signifikant in Bezug auf das krankheitsfreie Überleben (15,0 vs 11,8 vs 5,8 Monate; p < 0.001) und auch Gesamtüberleben (33,2 vs 20,2 vs 13,8 Monate; p < 0.001).

Schlussfolgerung: Mit Hilfe der DNA-Index/Tumor Grading Konstellation können prognostische Subgruppen bei der adjuvanten Behandlung des Pankreaskarzinoms identifiziert werden. Dies könnte in Zukunft eine Rolle bei der Erstellung individualisierter Nachbehandlungsempfehlungen spielen.