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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Spezifische miRNA-Signaturen Chemotherapie-resistenter Ösophaguskarzinomzellinien sind verantwortlich für deren Chemotherapie-resistenten Phänotyp

Meeting Abstract

  • Christiane Matuszcak - Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Münster, Deutschland
  • Kirsten Lindner - Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Münster, Deutschland
  • Jörg Haier - Comprehensive Cancer Center Münster, Münster, Deutschland
  • Richard Hummel - Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Münster, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch491

doi: 10.3205/15dgch491, urn:nbn:de:0183-15dgch4912

Published: April 24, 2015

© 2015 Matuszcak et al.
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Text

Einleitung: Chemotherapieresistenzen sind ein grosses, klinisch relevantes Problem bei der Behandlung des Ösophaguskarzinoms. Wir konnten kürzlich spezifische miRNA-Signaturen in Cisplatin- und 5-Fluorouracil-resistenten Ösophaguskarzinomzellen identifizieren. Ziel der vorliegenden Arbeit war es zu untersuchen, ob diese miRNA-Signaturen wirklich für den Chemotherapie-resistenten Phänotyp dieser Tumore verantwortlich sind.

Material und Methoden: Wir wählten 9 miRNAs aus den beschriebenen miRNA-Signaturen aus und modifizierten deren Expression in humanen Adeno (EAC)- und Plattenepithelkarzinomzelllinien (SCC) mittels liposomaler Transfektion so, dass eine Zunahme der Sensitivität gegenüber dem jeweiligen Chemotherapeutikum zu erwarten war. Anschließend wurden die Zellen für 72 Stunden mit Cisplatin oder 5-Fluorouracil (LD50) behandelt und das Zellüberleben mittels MTT-Assay analysiert. Mittels qRT-PCR wurde der Erfolg der Transfektion überprüft.

Ergebnisse: Von den untersuchten 9 miRNAs veränderten 6 miRNAs die Sensitivität gegenüber den eingesetzten Chemotherapeutika: Überexpression von miR-27b, miR-148a und miR-200b führte zu einer 5-13% höheren Sensitivität gegenüber Chemotherapien im EAC, und Überexpression von miR-125a und miR-1226 bzw. Inhibierung der miR-130a-Expression ergab eine 17-27% höhere Sensitivität gegenüber Chemotherapien im SCC. Interessanterweise fanden wir hinsichtlich miR-148a, dass sowohl deren Überexpression als auch Inhibierung zu einer 39-48% höheren Sensitivität gegenüber Chemotherapien im SCC führte.

Schlussfolgerung: Unsere Studie belegt in der Tat, dass die zuvor in Chemotherapie-resistenten Ösophaguskarzinomzellinien identifizierten spezifischen miRNA-Signaturen für den Chemotherapie-resistenten Phänotyp dieser Tumoren verantwortlich sind. Diese Ergebnisse schaffen somit eine Basis für weiterführende Untersuchungen bezüglich der Bedeutung miRNA-modulierter Signalwege für Chemotherapie-Resistenzen im Ösophagukarzinom, sowie für einen möglichen, zukünftigen klinischen Einsatz von miRNA-targeted Therapien bei diesen Patienten.