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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Neoadjuvante Radiochemotherapie beim cT3 Ösophaguskarzinom: Welche Therapie bringt besseres Ansprechen – Standardchemoradiotherapie oder nach CROSS-trial?

Meeting Abstract

  • Vera Otten - Uniklinik Köln, Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln, Deutschland
  • Elfriede Bollschweiler - Uniklinik Köln, Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln, Deutschland
  • Erin Celik - Uniklinik Köln, Institut für Strahlentherapie, Köln, Deutschland
  • Henner Schmidt - Uniklinik Köln, Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln, Deutschland
  • Robert Semrau - Uniklinik Köln, Institut für Strahlentherapie, Köln, Deutschland
  • Arnulf H. Hölscher - Uniklinik Köln, Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch490

doi: 10.3205/15dgch490, urn:nbn:de:0183-15dgch4902

Published: April 24, 2015

© 2015 Otten et al.
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Text

Einleitung: Für Patienten mit fortgeschrittenem Ösophaguskarzinom (cT3) kann durch eine präoperative Radiochemotherapie (RTx/CTx) die Prognose verbessert werden, wenn der Tumor auf die Therapie anspricht. Die bisherige Standardtherapie basiert auf 5-FU, cis-platin und 40Gy. Die Ergebnisse der prospektiv, randomisierten Studie unter Anwendung von Paclitaxel /Carboplatin und 40Gy zeigten sehr gute Ansprechraten. Ziel unserer Untersuchung war es, die beiden Therapieoptionen zu vergleichen.

Material und Methoden: In diese retrospektive Studie wurden 193 Patienten (152 m, 41 f) eingeschlossen, die im Zeitraum vom 1.1.2011 bis 31.12. 2013 eine neoadjuvante RTx/CTx mit geplanter nachfolgender transthorakaler Ösophagektomie erhalten hatten. Im November 2012 erfolgte die Umstellung auf das Protokoll nach der CROSS-Studie. Verglichen wurden die beiden Therapieregime nach Ansprechen des Primärtumors und des Lymphknotenstatus.

Ergebnisse: 132 (68%) der 193 Patienten erhielten die Standardtherapie und 61 (32%) entsprechend CROSS-trial. Es zeigten sich keine signifikanten Unterschiede bezüglich Alter, Geschlecht und Histologie zwischen den untersuchten Gruppen. In der Gruppe mit Standardtherapie hatten 54% major response (<10% vitaler Tumor) im Primärtumor und in der CROSS-Gruppe 61% (p=0.313). Die Rate an complete Response im Primärtumor ist 18% in der Standardgruppe und 26% in der CROSS-Gruppe (p=0.275). Der Lymphknotenstatus war ebenfalls für beide Gruppen nicht unterschiedlich (p=0.796). Bei der Kombination von LK-Status und Ansprechen des Primärtumors zeigte sich ein Vorteil für die Patienten, die nach CROSS behandelt wurden: Standard vs. CROSS major/ypN0: 43% vs. 39%, major/ypN+ or minor/ypN0: 27% vs. 46% und minor/ypN1: 30% vs 15% (p=0.018). Eine getrennte Auswertung für Plattenepithel- und Adenokarzinome zeigte vergleichbare Ergebnisse.

Schlussfolgerung: In dieser retrospektiven Analyse war die Häufigkeit des Ansprechens nach dem CROSS-Protokoll nur bezüglich der Kombination von Primärtumor und Lymphknotenstatus nachweisbar.