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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Handnaht- oder Klammernaht-Anastomose im Rahmen der abdomino-thorakalen Ösophagusresektion bei Ösophaguskarzinom?

Meeting Abstract

  • Theodoros Kolokotronis - Universitätsklinikum des Saarlandes, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Homburg (Saar), Deutschland
  • Robert Eisele - Universitätsklinikum des Saarlandes, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Homburg (Saar), Deutschland
  • Peter Jacob - Universitätsklinikum des Saarlandes, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Homburg (Saar), Deutschland
  • Jochen Schuld - Universitätsklinikum des Saarlandes, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Homburg (Saar), Deutschland
  • Matthias Glanemann - Universitätsklinikum des Saarlandes, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Homburg (Saar), Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch488

doi: 10.3205/15dgch488, urn:nbn:de:0183-15dgch4886

Published: April 24, 2015

© 2015 Kolokotronis et al.
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Text

Einleitung: Die Chirurgie ist die Therapie der Wahl bei resektablen Karzinomen des Ösophagus, wobei die Anastomoseninsuffizienz eine der Hauptursachen für früh- und postoperative Morbidität nach abdomino-thorakaler Ösophagektomie darstellt. Ziel der vorliegenden Studie ist der Vergleich der thorakalen Handnaht- und Klammernaht-Anastomose bei Patienten mit Ösophaguskarzinom hinsichtlich des Auftretens einer postoperativen Anastomoseninsuffizienz.

Material und Methoden: Es erfolgte eine retrospektive Datenanalyse von insgesamt 168 Patienten, die zwischen 01/01 und 04/14 wegen Ösophaguskarzinom eine abdomino-thorakale Ösophagusresektion mit thorakaler Anastomosierung erhielten. Es wurden zwei Gruppen (Gruppe 1: Handnaht; zweireihig E/E) und (Gruppe 2: Klammernaht, E/S-EEA circular stapler) in Bezug auf die Anastomoseninsuffizienz und die 30 Tage Mortalität verglichen. Die statistische Auswertung erfolgte mit dem χ²-Test (fisher’s exact Test) für nominale Variabeln, t-Test und Mann- Whitney U- Test für metrische Variablen.

Ergebnisse: Das mittlere Alter zum Operationszeitpunkt war 62+/-10 Jahre. Bei 29.8 % der Patienten lag ein Plattenepithelkarzinom, bei 70.2% (118/168) ein Adenokarzinom des Ösophagus vor.

Es wurden insgesamt 132 (79%) Handnaht- (Gruppe 1) und 36 (21%) Klammernaht- Anastomosen (Gruppe 2) durchgeführt. Die Insuffizienzrate war in Gruppe 2 mit 5.6% (2/36) deutlich niedriger als in der Gruppe 1 mit 14.4% (19/132). Der intraoperative Blutverlust war in Gruppe 2 statistisch signifikant geringer als in Gruppe 1 (383±432 vs. 260±202; p=0.049), ebenso die OP-Dauer (279±76 vs. 254±42; p=0.03). Die Krankenhaus-Verweildauer war in der Gruppe 2 ebenfalls kürzer (21±189 vs. 17±102; p=0.16). Es verstarben 7 der 19 Patienten (43.8%) mit Insuffizienz in der Gruppe 1, wohingegen kein Patient mit Insuffizienz der Gruppe 2 verstarb (0/3; 0%).

Schlussfolgerung: Die thorakale Stapler-Anastomose ist im Rahmen einer abdomino-thorakalen Ösophagusresektion sicher und schnell zur intestinalen Rekonstruktion durchführbar und der Handnaht-Anastomose deutlich überlegen. Es können OP-Zeit und intraoperativer Blutverlust signifikant reduziert und letzlich Morbidität und Mortalität reduziert werden.