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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Therapiemanagement des Lymhangioms bei Kindern

Meeting Abstract

  • Michael Adam - Ev. Elisabeth Klinik, Lasermedizin, Berlin, Deutschland
  • Margitta Poetke - Ev. Elisabeth Klinik, Lasermedizin, Berlin, Deutschland
  • Peter Urban - Ev. Elisabeth Klinik, Lasermedizin, Berlin, Deutschland
  • Hans-Peter Berlien - Ev. Elisabeth Klinik, Lasermedizin, Berlin, Deutschland
  • Carsten M. Philipp - Ev. Elisabeth Klinik, Lasermedizin, Berlin, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch472

doi: 10.3205/15dgch472, urn:nbn:de:0183-15dgch4724

Published: April 24, 2015

© 2015 Adam et al.
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Text

Einleitung: Lymphatische Malformationen werden zumeist im Säuglingsalter diagnostiziert, mitunter bereits im Rahmen pränataler Diagnostik. Aufgrund des sehr unterschiedlichen Erscheinungsbildes mit soliden, kleinzystischen, aber auch großvolumigen, septierten Lymphzysten, eigenständig oder in Kombination, sowie in Abhängigkeit von Lokalisation und Umgebungsinfiltration, stehen verschiedene Therapieoptionen zur Verfügung.

Material und Methoden: Anhand der Erfahrungen der vergangenen 5 Jahre zeigen wir die Möglichkeiten der Lasertherapie von Lymphangiomen im Säuglings- und Kindesalter auf.

Die primäre apparative Diagnostik erfolgte mittels farbkodierter Dopplersonographie. Bei ausgedehnten und komplexen Befunden ist zusätzlich eine Kernspintomographie zur Beurteilung der Umgebungsinfiltration sinnvoll. Für die Beurteilung der Schleimhäute ist die MRT nicht ausreichend, hier ist eine Endoskopie zwingend erforderlich. Dies betrifft vor allem das Hygroma colli mit Befall des Laropharynx, aber auch Befunde im Bereich des Beckens.

Für diese Untersuchung wurden retrospektiv 192 konsekutive Fälle ausgewertet, bei denen mindestens eine stationäre Laserbehandlung in unserer Klinik erfolgte, kumulativ wurden 453 Behandlungen erfasst.

169 der Lymphangiome bestanden im Kopf-Halsbereich, in den meisten Fällen isoliert und in über 25 % mit Infiltration des Laropharynx. Ca. 15 % der Patienten wiesen Manifestationen an Extremitäten oder am Stamm auf. Weit über 50 % der Fälle zeigten zum Zeitpunkt der Behandlungen größere Zysten, welche mittels interstitieller Nd:YAG Lasertherapie behandelt wurden, in den meisten Fällen ergänzt durch die Instillation von OK-432 (Picibanil®).

Sofern Befunde im Wangen-, Gaumen- und Rachenbereich bestanden, wurden diese endoskopisch ebenfalls mit Nd:YAG-Laser in interstitieller oder Impressionstechnik von enoral her behandelt.

Bei kutanen Manifestationen wurde der Nd:YAG Laser direkt appliziert oder eine Behandlung mit dem CO2-Laser durchgeführt, dies betraf im Verlauf etwa 20 % der Patienten.

Ergebnisse: Im Beobachtungszeitraum führte bereits eine einmalige Laserbehandlung bei etwa 44 % der Kinder zu einer deutlichen Verbesserung der Symptomatik (Verringerung von Volumen, Einblutungsereignissen, Infektionen). Weitere 25 % der Patienten wurden im Untersuchungszeitraum zweimalig stationär in unserer Klinik behandelt. Bei 14 % der Kinder erfolgten drei Laserbehandlungen, etwa 17 % wurden viermal oder öfter behandelt. Bei sonographisch gut abgrenzbaren Zysten wirkte die Instillation von Picibanil® synergistisch zur Laserbehandlung.

In drei Fällen von ausgedehnten Lymphangiomen erfolgte im Anschluss an die Lasertherapie eine operative Entfernung des Restbefundes.

Schlussfolgerung: Unsere Untersuchungen zeigen, dass bereits zwei Laserbehandlungen bei mehr als zwei Dritteln der jungen Lymphangiom-Patienten eine deutliche Stabilisierung der Erkrankung bewirken. Ferner zeigt sich ein großer Vorteil durch die multimodale Anwendung, da sowohl kutane, mukosale, als auch intramuskuläre Befunde behandelbar sind und eine beliebige Wiederholung, sowie Kombination mit anderen Methoden möglich ist.

Die Laserbehandlung erweist sich somit als wirkungsvolle und komplikationsarme Therapieoption bei lymphatischen Malformationen im Kindesalter.