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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Darstellung des Komplikationspotenzials und der Langzeitergebnisse nach Brustrekonstruktion mittels diverser kommerziell-verfügbarer Azellulären Dermalen Matrices (ADM)

Meeting Abstract

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  • Felix Julian Paprottka - Agaplesion Diakonieklinikum Rotenburg, Klinik für Plastisch-Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Handchirurgie, Rotenburg, Deutschland
  • Mehmet Atila - Agaplesion Diakonieklinikum Rotenburg, Klinik für Plastisch-Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Handchirurgie, Rotenburg, Deutschland
  • Detlev Hebebrand - Agaplesion Diakonieklinikum Rotenburg, Klinik für Plastisch-Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Handchirurgie, Rotenburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch452

doi: 10.3205/15dgch452, urn:nbn:de:0183-15dgch4527

Published: April 24, 2015
Published with erratum: October 10, 2016

© 2015 Paprottka et al.
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Einleitung: Die Azelluläre Dermale Matrix (ADM) wird schon seit Jahren in der Mammachirurgie bei Brustrekonstruktionen oder ästhetischen Revisionseingriffen eingesetzt. Dabei dienen die ADMs zur besseren Implantatfixierung sowie zur Reduzierung der Kapselfibroserate als auch zur Schaffung einer neuen Unterbrustfalte. Mittlerweile gibt es diverse Anbieter von ADMs aus humanem, porzinen und bovinen Ausgangsmaterialien. Nur ein gezieltes Follow-up der behandelten Patienten ermöglicht eine valide Einschätzung über Komplikationsraten und den fortschreitenden Integrationsprozess der implantierten Matrices. Zudem können externe Faktoren wie Radiatio bei onkologischen Brustpatienten die Gewebeintegration nachhaltig beeinflussen.

Material und Methoden: Seit 2010 haben wir in unserer Klinik in 50 Patientenfällen (n=50) ADMs im Rahmen einer onkologischen Mammarekonstruktion oder eines ästhetischen Revisionseingriffes eingesetzt. Dabei wurden unter anderem humane ADMs (HADM; Epiflex / DIZG), porzine ADMs (PADM; Strattice / LifeCell) und bovine ADMs (BADM; Tutomesh / rti surgical; SurgiMend / Mentor) verwendet. Es erfolgte hierbei eine retrospektive Datenerhebung mit einem durchschnittlichen Follow-up-Intervall von 3 Jahren. Bei den postoperativ regelmäßig durchgeführten Patientenkonsultationen erfolgte eine klinische Untersuchung im Hinblick auf Einteilung der Kapselfibroserate nach Baker, Einheilung der ADMs, Stützfestigkeit, ästhetisches Erscheinungsbild und Detektion von zusätzlichen Komplikationen – ergänzend wurden zudem sonographische Brustuntersuchungen durchgeführt.

Ergebnisse: In dieser Arbeit wird die Entstehung von Kapselfibrose nach ADM Applikation untersucht. Ferner erfolgt eine statistische Aufarbeitung von Komplikationen wie Infektionen, Red Breast Syndrome, Rippling, Implantatdislokation und Verlust der Inframammarfalte mit einhergehendem Verlust des ästhetischen Ergebnisses. Eine vorausgegangene Radiatio stellt zudem ein erhöhtes Risiko für die Entstehung von Infektionen, Wundheilungsstörungen oder Kabselfibrose dar. Bei Revisionseingriffen konnte in Einzelfällen auch eine histologische Aufarbeitung der zuvor eingebrachten ADMs erfolgen.

Schlussfolgerung: Der positive Nutzen der Verwendung von ADMs ist bereits in diversen Publikationen nachgewiesen worden. Dennoch gibt es nur ungenaue Daten über die Langzeitfolgen des Einsatzes dieser Matrices. Die große Vielfalt an verwendeten ADMs von diversen Herstellern über einen Zeitraum von 4 ½ Jahren in unserer Klinik ermöglicht einen weitreichenden Überblick über die Stärken und Schwächen der einzelnen verfügbaren kommerziellen Produkte. Einhergehend mit der Detektion von Komplikationen und regelmäßigen Nachuntersuchungen können dadurch klare Empfehlungen für den Einsatz der verfügbaren ADMs abgegeben werden.


Erratum

Die Firmennennung bei dem Produkt Tutomesh wurde korrigiert.