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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Behandlung von fazialen Gesichtsatrophien durch Lipofilling

Meeting Abstract

  • Nicco Krezdorn - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Plastische, Hand und Wiederherstellungschirurgie, Hannover, Deutschland
  • Khaled Dastagir - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Plastische, Hand und Wiederherstellungschirurgie, Hannover, Deutschland
  • Helga Henseler - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Plastische, Hand und Wiederherstellungschirurgie, Hannover, Deutschland
  • Peter M. Vogt - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Plastische, Hand und Wiederherstellungschirurgie, Hannover, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch446

doi: 10.3205/15dgch446, urn:nbn:de:0183-15dgch4465

Published: April 24, 2015

© 2015 Krezdorn et al.
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Text

Einleitung: Gesichtsatrophien können durch diverse Erkrankungen wie Infektionen, Autoimmunerkrankungen, angeborene Fehlbildungen und traumatische Verletzungen verursacht werden. Sie stellen für den Patienten nicht nur ein physisches und funktionelles Problem, sondern auch eine psychische Belastung dar.

Bisher wurden unterschiedliche Therapietechniken wie Vollhaut-, Knorpel-, Knochen-, Faszien- und freie Lappentransplantationen zur Therapie der Gesichtsdeformitäten angewendet (Davison 2007, Jurkiewicz 1985).

In den letzten Jahren nahm das Lipofilling wegen seiner Reproduzierbarkeit, einfacher Umsetzbarkeit und als leicht verwendbare operative Technik mit sehr guten ästhetischen Ergebnissen v.a. in der Therapie von Gesichtsatrophien und -fibrosen an Popularität und Bedeutung zu (Rauso 2011, Bayram 2012).

Material und Methoden: In unserer retrospektiven Auswertung wurden Patienten mit fazialen Dystrophien, die eine Therapie mittels Lipofilling erhalten hatten, untersucht. Das Lipofilling erfolgte nach Klinikstandard mit Tumeszenz der Entnahmeregion und nachfolgender manueller Liposuktion. Nach Entfernung des wässrigen Überstandes wurde das gewonnene Fett mit feinen Injektionskanülen in den zu behandelnden Bereich injiziert.

Ergebnisse: Wir berichten über 4 erfolgreich therapierte Fälle von Gesichtsdeformitäten. Es handelt sich um männliche Patienten mit einem Durchschnittsalter von 36 Jahren. Die Ursachen der fazialen Dystrophien waren HIV-Infektion, Lyme-Borreliose, Kryotherapie eines Hämangioms und Resektion eines Akkustikusneurinoms. Drei der behandelten Patienten waren einseitg (2 links, 1 rechts), ein Patient beidseitig betroffen. Im Mittel wurden 24 ml Fett in den Defekt injiziert.

In allen vier Fällen konnten ein guter Volumenausgleich, glatte Konturierung und sanfte Hautweichteilverhältnisse mit Anpassung an die Gegenseite erzielt werden. In einem Fall war eine zweite Lipoinjektion notwendig aufgrund der Größe des Defektes. Komplikationen traten nicht auf, die Patienten konnten zeitnah entlassen werden.

Schlussfolgerung: Lipofilling ist eine sichere, einfache Methode, die eine kostengünstige, gut und schnell durchführbare Therapiealternative zur Behandlung von Gesichtsdeformitäten darstellt. Bei Patienten mit größeren Defekten sind unter Umständen mehrere Anwendungen notwendig. Die in der Vergangenheit noch als Standard geltenden mikrovaskulären Transplantate (freier M. serratus, deepithelisierte Leistenlappen) können so durch eine patientenschonende Alternative ersetzt werden.