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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Bestimmung der biomechanischen Eigenschaften des infrarenalen Aortenaneurysmas in der real time 3D Speckle Tracking Sonographie

Meeting Abstract

  • Wojciech Derwich - Universitätsklinikum Frankfurt/Main, Klinik für Gefäß- und Endovascularchirurgie, Frankfurt am Main, Deutschland
  • Andreas Wittek - Goethe Universität Frankfurt/Main, Institut für Zellbiologie und Neurowissenschaft, Frankfurt am Main, Deutschland
  • Christopher Blase - Goethe Universität Frankfurt/Main, Institut für Zellbiologie und Neurowissenschaft, Frankfurt am Main, Deutschland
  • Luara Schoenewolf - Universitätsklinikum Frankfurt/Main, Klinik für Gefäß- und Endovascularchirurgie, Frankfurt am Main, Deutschland
  • Karin Pfister - Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Bereich Gefäßchirurgie, Regensburg, Deutschland
  • Thomas Schmitz-Rixen - Universitätsklinikum Frankfurt/Main, Klinik für Gefäß- und Endovascularchirurgie, Frankfurt am Main, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch436

doi: 10.3205/15dgch436, urn:nbn:de:0183-15dgch4369

Published: April 24, 2015

© 2015 Derwich et al.
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Einleitung: Die Analyse der biomechanischen Eigenschaften der Aortenwand hat im infrarenalen Aortenaneurysma einen hohen prediktiven Wert für das Rupturrisiko. Die Beschreibung der Aortenbiomechanik mit Charakterisierung der Materialeigenschaften ist an der Basis der real time 3D Speckle Tracking Sonographie möglich, so dass altersbedingte und pathologiespezifische Merkmale der Aorta definiert werden. Ziel dieser Studie ist eine Analyse der biomechanischen Eigenschaften des infrarenalen Aortenaneurysmas mittels einer 4 D Sonographie mit Bestimmung der rupturgefährdeten Wandarealen.

Material und Methoden: In unserer prospektiven Studie haben wir zunächst bei 46 Patienten mit einer normalkalibrigen Aorta (jünger als 60 Lj n=25, älter als 60 Lj n=21) und bei 19 Patienten mit einem infrarenalen Aortenaneurysma die biomechanischen Eigenschaften der Aorta mittels einer real time 3D Speckle Tracking Sonographie untersucht. Anschließend erfolgte anhand der Finite Elemente Modele bei 15 Patienten mit einem infrarenalen Aortenaneurysma eine detaillierte Analyse der Aortenbiomechanik mit Bestimmung der rupturgefährdeten Wandarealen.

Ergebnisse: Die jungen Patienten weisen eine höhere mittlere Umfangsdehnungsamplitude auf (p<0,05). Dabei zeigen die aneurysmatisch veränderten Aorten einen signifikant höheren räumlichen Heterogenitätsindex (p<0,05). Das Verhältnis von einer lokalen maximalen Umfangsdehnungsamplitude zu einer globalen mittleren Umfangsdehnungsamplitude war zwar bei jungen Patienten (p<0,05) geringer, aber die Gruppen mit den älteren Patienten lassen sich unabhängig von dem Aortendurchmesser anhand dieses Parameters nicht unterscheiden (p>0,05). Die gemittelte globale Umfangsdehnungsamplitude ist signifikant höher im Aneurysmahals als im Aneurysmamaximum (p<0,05). Die Wandareale mit der maximalen lokalen Umfangsdehnung sind überwiegend an posterolateralen Regionen der Aneurysmawand lokalisiert.

Schlussfolgerung: Real time 3D Speckle Tracking Sonographie definiert die alters- und pathologiespezifischen Eigenschaften der Aortenwand und ermöglicht die Beschreibung eines patientenspezifischen Dehnungs- und Verschiebungsmusters unter aktueller Herzkreislaufsituation. Infrarenales Aortenaneurysma zeigt eine hohe Heterogenität der Umfangsdehnung mit der höchsten Amplitude in den posterolateralen Wandanteilen.