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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Minimal invasive Kocher-Keilexzision bei Unguis incarnatus

Meeting Abstract

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  • Susanne Habelt - Spitalregion Fürstenland Toggenburg, Chirurgie, Wattwil, Schweiz

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch432

doi: 10.3205/15dgch432, urn:nbn:de:0183-15dgch4320

Published: April 24, 2015

© 2015 Habelt.
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Einleitung: Die klassische Keilexzision nach Kocher beinhaltet eine Resektion eines seitlichen Anteils des Zehennagels, der Nagelwuchszone proximal des entfernten Nagelanteils und des seitlichen Nagelwalls. Besonders die Inzision über den proximalen Nagelwall hinaus verursacht häufig eine kosmetisch oder auch mechanische störende Narbe. Wir präsentieren eine retrospektive Studie mit 27 Patienten, welche wir operativ mittels minimalisierter Kocher-Keilexzision unter Zuhilfenahme eines CO2-Lasers behandelt haben.

Material und Methoden: 27 Patienten mit einem Unguis incarnatus (mit oder ohne Infekt) wurden behandelt. Bei allen Patienten wurde in Lokalanästhesie und Blutsperre zunächst der Nagel seitlich bis zur Nagelwuchszone inzidiert, wobei darauf geachtet wurde, dass der proximale Nagelwall dabei intakt blieb. Mit einer Zange wurde der eingewachsenen Nagelanteil herausgezogen, im Bereich des lateralen Nagelwalls wurde das Granulationsgewebe teils scharf mit der Schere oder mit dem CO2-Laser (ultrapulse, 15W) entfernt. Danach wurde der proximale Nagelwall mit einem Haken angehoben, die Nagelwuchszone mit dem CO2-Laser unter Sicht vaporisiert. Danach offene Wundbehandlung durch den Patienten selbst. Befragung der Patienten mittels standardisierten Telefoninterviews.

Ergebnisse: Die 27 Patienten waren intraoperativ beschwerdefrei. Bei 4 Patienten lag sowohl medial also auch lateral ein Unguis incarnatus vor. In der Anfangsphase der Studie kam es in 2 Fällen zu einem Rezidiv infolge insuffizienter Entfernung der Nagelwuchszone. Nach den ersten 10 Patienten trat dies nicht mehr auf. Bei den Rezidiven wurde einzig die Nagelwuchszone erneut exzidiert. Die Wunden heilten bei allen Patienten ohne Komplikationen ab, alle Patienten sind in der Folge beschwerdefrei. Das kosmetische Ergebnis wurde in allen Fällen als gut-sehr gut beurteilt.

Schlussfolgerung: Die „minimal invasive“ Kocher-Keilexzision stellt eine einfaches Verfahren mit gutem funktionellen und kosmetischen Ergebnis dar. Eine hohe Patientenzufriedenheit ist zu verzeichnen.