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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Die Wasserstrahl-assistierte Liposuktion zur Behandlung des Lipödems

Meeting Abstract

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  • Jens Diedrichson - Florence-Nightingale-Krankenhaus, Plastische Chirurgie, Düsseldorf, Deutschland
  • Till Scholz - Florence-Nightingale-Krankenhaus, Plastische Chirurgie, Düsseldorf, Deutschland
  • Jutta Liebau - Florence-Nightingale-Krankenhaus, Plastische Chirurgie, Düsseldorf, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch430

doi: 10.3205/15dgch430, urn:nbn:de:0183-15dgch4300

Published: April 24, 2015

© 2015 Diedrichson et al.
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Einleitung: Das Lipödem (eine symmetrische Vermehrung des Unterhautfettgewebes mit begleitendem Ödem) war bisher lediglich mit konservativen Behandlungsmaßnahmen (komplexe physikalische Entlastungstherapie, KPE) therapierbar, wodurch eine Reduktion des Ödems und damit eine Reduktion der spannungsbedingten Beschwerden erzielt werden konnte. Ergänzend kann durch eine chirurgische Therapie mittels wasserstrahl-assistierter Liposuktion (WAL) die pathogenetisch entscheidende Fettvermehrung reduziert, oder gar beseitigt werden.

Material und Methoden: Im Zeitraum 01.01.2010 bis 31.12.2012 wurden 57 Patienten mittels WAL behandelt. 39 Patienten konnten bislang in die Studie eingeschlossen werden, hiervon wurden 28 Patienten ausgewertet. Das Durchschnittsalter lag bei 40,04 Jahren. Es wurden insgesamt 54 Liposuktionen durchgeführt. Die durchschnittliche Anzahl der Operationen pro Patient betrug 1,93. Der Nachuntersuchungszeitraum nach letztmalig durchgeführter Operation betrug mindestens sechs Monate. Es wurde retrospektiv eine Analyse mittels verschicktem Fragebogen durchgeführt. Hierbei wurden die Parameter „Rückgang des Druckschmerz“, „Rückgang der Ödemneigung“, „Rückgang der Hämatomneigung“, „Reduktion der Kleidergröße“, „Häufigkeit der Lymphdrainage“, „Verbesserung der Lebensqualität“ und „Tragen des Kompressionsmieders“ erhoben.

Ergebnisse: Im Durchschnitt wurden 3094ml Fett pro Sitzung entfernt, bei 6 von 28 Patienten (21,4%) wurden auch die Arme behandelt. Die Schmerzen konnten von präoperativ 7,59 auf der VAS auf 1,96 reduziert werden (p<0,001), die Ödemneigung konnte von 7,71 auf 2,82 (p<0,001) reduziert werden, die Hämatomneigung wurde von 6,75 auf 3,07 reduziert. Die Kleidergröße wurde in der Mehrzahl um mindestens eine Größe reduziert, die Häufigkeit der Lymphdrainage wurde ebenfalls gesenkt. Auch das Mieder musste postoperativ nicht so häufig getragen werden. Insgesamt wurde die Lebensqualität signifikant von 2,82 auf 8,57 (p<0,001) gesteigert.

Schlussfolgerung: Durch die wasserstrahl-assistierte Liposuktion kann eine deutliche Besserung der Beschwerden in allen Qualitäten erzielt werden. Insbesondere wurden der Schmerz und die Ödemneigung signifikant reduziert. Hierdurch konnte eine signifikante Zunahme der Lebensqualität für die Patienten erreicht werden. Die Kombination der chirurgischen Therapie mit den konservativen Behandlungen stellt somit eine sinnvolle Ergänzung der Behandlungsmöglichkeiten dar.