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Einleitung: Der Bedarf an Weichteilrekonstruktion mit freiem Gewebetransfer ist durch neue Behandlungsmöglichkeiten in der Tumorchirurgie und der Trauma Versorgung stark angestiegen. Die Verlustrate nach diesen komplexen Rekonstruktionen beläuft sich auf ca. 5-10%; kann aber durch eine möglichst kurzes Zeitintervall vom Auftreten der Komplikation bis zur Intervention weiter reduziert werden. Eine besondere Herausforderung an die aktuellen Monitoring-Systeme stellt hierbei die Beurteilung sog. "burried flaps" dar, welche keine Verbindung zu Oberfläche aufweisen und dadurch für die meisten Messsysteme, mit nur geringer Eindringtiefe, nicht zugänglich sind.

Ziel dieser Studie war es den Kontrastmittelultraschall (CEUS) zur postoperativen Perfusionskontrolle nach freiem Gewebetransfer bei „burried flaps“ einzusetzen und die Technik hinsichtlich Ihrer Zuverlässigkeit zu prüfen.

Material und Methoden: Von 2011 bis 2013 wurden 20 Patienten nach einer Bolus Injektion von 1-2,4 ml SonoVue® durch einen erfahrenen Radiologen untersucht. Die Lappen-Perfusion wurde qualitativ hinsichtlich eines verzögerten Kontrastmittel Wash-ins oder einer Kontrastmittel-Aussparungen ausgewertet. Zusätzlich wurde mit Hilfe einer speziellen Perfusionssoftware eine semi-quantitative Auswertung durchgeführt. Hierbei wird anhand der Signalveränderungen durch die Kontrastmittelanflutung eine Zeit-Intensität Kurve (TIC-Analyse) erzeugt um daraus die zwei folgenden Perfusionsparameter zu generieren: time to PEAK (zeit bis zu max. Kontrastmittelanflutung) und Area (relatives Blutvolumen). Die TIC-Analyse des Transplantats wurde in 1 cm Schichten bis zu einer maximalen Eindringtiefe von 10 cm durchgeführt. Komplikationslose Verläufe wurden mit Patienten, die einen Revisionseingriff benötigten anhand der Perfusionswerte Time to PEAK und Area under the curve verglichen

Ergebnisse: Komplikationslose Verläufe wurden in 17 Fällen (85%) beobachtet. In 2 Patienten (10%) zeigte sich eine lokales Hämatom, welches komplikationslos entlastet werden konnte und 1 Patient (5%) wies eine lokale Wundheilungsstörung auf und musste einmalig debrediert werden. Der qualitative Eindruck eines verzögerten Kontrastmittel Wash-ins in Patienten mit minor complications konnte sich in der quantitativen Perfusions-Analyse bestätigen. TtoPk und Area waren in der Gruppe ohne Komplikationen mit 32,0 s und 425,5 rU deutlich höher als bei den Patienten mit postoperativen Hämatomen (30,0 s und 101,7 rU) und bei dem Patienten mit lokaler Wundheilungsstörung (18,9 s und 146,5 rU).

Schlussfolgerung: CEUS ist eine mobile, kostengünstige Alternative zur Quantifizierung der Gewebedurchblutung besonders bei burried flaps, da CEUS beinahe ohne Einbußen der Auflösung und Sensitivität bis zu einer Eindringtiefe von 10 cm eingesetzt werden kann.