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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Ergebnisse nach frontoorbitalem und occipitalem Advancement bei Kraniosynostosen

Meeting Abstract

  • Michael Krimmel - Universitätsklinikum Tübingen, Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Tübingen, Deutschland
  • Markus Wolff - Universitätsklinikum Tübingen, Abteilung für Neuropädiatrie, Entwicklungsneurologie und Sozialpädiatrie, Tübingen, Deutschland
  • Karin Haas-Lude - Universitätsklinikum Tübingen, Abteilung für Neuropädiatrie, Entwicklungsneurologie und Sozialpädiatrie, Tübingen, Deutschland
  • Susanne Kluba - Universitätsklinikum Tübingen, Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Tübingen, Deutschland
  • Martin Schuhmann - Universitätsklinikum Tübingen, Universitätsklinik für Neurochirurgie, Tübingen, Deutschland
  • Siegmar Reinert - Universitätsklinikum Tübingen, Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Tübingen, Deutschland
  • Bernd Will - Universitätsklinikum Tübingen, Universitätsklinik für Neurochirurgie, Tübingen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch414

doi: 10.3205/15dgch414, urn:nbn:de:0183-15dgch4144

Published: April 24, 2015

© 2015 Krimmel et al.
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Einleitung: Die chirurgische Therapie von Kraniosynostosen dient der funktionellen und ästhetischen Korrektur. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, die Ergebnisse über einen Zeitraum von 10 Jahren zu bewerten.

Material und Methoden: Im Zeitraum von 2001 bis 2011 wurden 46 Kinder auf Grund einer isolierten Metopicasynostose (MS 14 Fälle), Lambdanahtsynostose (LS 7 Fälle), Koronarnahtsynostose (KS 14 Fälle, 9 uni-, 5 bilateral) oder einer komplexen Kraniosynostose (kKS 11 Fälle) im mittleren Alter von 11 Monaten operiert. Es wurden 41 frontoorbitale und 12 occipitale Advancements durchgeführt. Es erfolgte eine retrospektive Aktenrecherche, eine Elternbefragung nach dem erzielten Ergebnis sowie eine Untersuchung der Lebensqualität mittels KINDL Fragebogen (Rücklaufquote 50%).

Ergebnisse: Kinder mit einer kKS zeigten auf Grund der Kraniostenose oder schwerer begleitende oberer Atemwegsobstruktion das variabelste Alter zum OP Zeitpunkt (MW 17,1 Monate), die variabelsten Schnitt-Naht-Zeiten (3,5 h – 7.0 h), den höchsten Transfusionsbedarf (MW 302 ml LAE) und die längste stationäre Liegedauer (9,2d). Während für die singulären Synostosen ein Intensivaufenthalt von 1,1-1,5 d notwendig war, lag sie für die Gruppe der kKS bei 2,3 d. In 7 Fällen mit kKS waren 1 bis 2 weitere Operationen notwendig, sonst lediglich in einem Fall mit KS. Es traten keine schwerwiegenden Komplikationen auf. Die Eltern beurteilten das erzielte ästhetische Ergebnis mit den Schulnoten 1,6 für die MS bzw. 1,7 für die KS und 2,7 für die kKS und damit schlechter als die betreuenden Ärzte (1,3-1,7). Das funktionelle Ergebnis wurde über das Erreichen der Meilensteine „freies Sitzen“, „freies Gehen“ und „50 Wörter sprechen“ abgefragt und lag außer für das Sprechen (MW 23,2 Monate) im Normbereich.

Schlussfolgerung: Frontoorbitales und occipitalesAdvancement führen in der Mehrzahl zu funktionell und ästhetisch sehr guten oder guten Ergebnissen. Die Zufriedenheit mit den Ergebnissen ist bei Ärzten höher als bei den Eltern.