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132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

28.04. - 01.05.2015, München

Sensitivität und Präzision der Pränataldiagnostik bei Lippen-, Kiefer-, Gaumenspalten

Meeting Abstract

  • Peter Mayer - Paracelsus Medical School - Klinikum Nürnberg Süd, Klinik für Mund-, Kiefer- und plastische Gesichtschirurgie, Nürnberg, Deutschland
  • Christina Eichinger - Klinik und Poliklinik für MKG-Chirurgie, Klinik und Poliklinik für MKG-Chirurgie, München, Deutschland
  • Thomas Schramm - Pränatalzentrum München, Pränatal-Medizin, München, Deutschland
  • Caroline Höllermann - Poliklinik für Kieferorthopädie, Spaltzentrum, München, Deutschland
  • Michael Ehrenfeld - Klinik und Poliklinik für MKG-Chirurgie, Klinik und Poliklinik für MKG-Chirurgie, München, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 132. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 28.04.-01.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgch413

doi: 10.3205/15dgch413, urn:nbn:de:0183-15dgch4130

Published: April 24, 2015

© 2015 Mayer et al.
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Text

Einleitung: Analysiert wurden die Krankengeschichten und Befunde von 247 Patienten aus dem Formenkreis der LKG-Spalten (geboren 2005–2009), darunter 136 Patienten mit Spaltbildungen unter Beteiligung der Lippen und 111 isolierten Gaumenspalten, die getrennt analysiert wurden. Dabei wurden die pränatalen Ultraschallbefunde mit den postpartalen Diagnosen verglichen.

Material und Methoden: Bei 115 Patienten mit Spaltbildung unter Einbeziehung der Lippe wurde pränatal die Fehlbildung diagnostiziert. Bei in spezialisierten Pränatalzentren diagnostizierten Patienten lag die Sensitivität bei 71 von 72 Patienten, bei Patienten ohne Diagnostik in spezialisierten Zentren bei 44 von 64 Patienten. Bei 63 der 72 Patienten wurden unter Ausschöpfung aller diagnostischen Möglichkeiten des Ultraschalls inkl. 3D-Rekonstruktion des Gesichtschädels die Fehlbildung korrekt klassifiziert, was nur bei 17 der 44 nicht in spezialisierten Zentren diagnostizierten Patienten gelang.

Ergebnisse: Bei Patienten mit isolierten Spaltbildungen des Gaumens wurden in nur 9 Fällen die Spaltbildungen des Gaumens diagnostiziert. Nur bei 12 Patienten dieser Gruppe wurde die Diagnostik in spezialisierten Pränatalzentren durchgeführt, bei diesen Patienten wurden 8 richtig positive Diagnosen gestellt. Anlaß zur Überweisung in ein Pränatalzentrum waren in allen Fällen ein Verdacht auf andere Fehlbildungen, nicht der Verdacht auf eine Fehlbildung aus dem Formenkreis der LKG-Spalten. Nur bei 1 der 99 Patienten aus dieser Gruppe, die nicht in speziellen Zentren pränatal untersucht wurden, wurde eine Gaumenspalte diagnostiziert.

Schlussfolgerung: Bei Verdacht auf eine Fehlbildung aus dem Spektrum der LKG-Spalten ist eine Überweisung an ein Pränatalzentrum sinnvoll, da in spezialisierten Zentren nicht nur vergleichend mehr richtig positive Diagnosen hinsichtlich des Vorliegens einer Spaltbildung gestellt werden, sondern die Diagnosen auch deutlich präziser die jeweiligen Spaltbildungen beschreiben und somit eine gezieltere Elternberatung ermöglicht wird.